Die neostalinistische Ceausescu-Diktatur

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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 2,3, Technische Universität Chemnitz (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar: Der Osten bricht auf: Das Revolutionsjahr 1989/90, Sprache: Deutsch, Abstract: Jene Bilder vom 25.12.1989 – der tote rumänische Staatschef Nicolae Ceauşescu nach seiner Erschießung durch Angehörige der rumänischen Streitkräfte – sind bis heute im kollektiven Gedächtnis Europas präsent. In der Hinrichtung des Staatsoberhauptes und Parteivorsitzenden sahen viele den Höhepunkt der kommunistischen Machtabgabe im Osten des Kontinents, seine wahren und vermeintlichen Taten als finalen Beweis der Unmenschlichkeit des Kommunismus an sich. Beispiellos für den Ostblock war die absolute Machtkonzentration auf einen sehr kleinen Personenkreis, der Personenkult, das wirtschaftliche Missmanagement und die totale Überwachung, die im Rumänien der 1970er und 80er Jahre herrschten. Doch kann man das System Rumäniens überhaupt noch als kommunistisch im Sinne des Marxismus-Leninismus bezeichnen ? De facto wurde die durch die Partei repräsentierte „Diktatur des Proletariats“ in Rumänien durch die Diktatur eines Clans, der Familie Ceauşescu, abgelöst, denn nicht allein in den Händen des Staatspräsidenten und Generalsekretärs der PCR konzentrierte sich die Macht. Andere Familienmitglieder übten auf inoffiziellen Wegen fast ebensoviel Einfluss aus. Im Angesicht der zahlreichen nicht erst 1989 aufgedeckten Verbrechen des Regimes, kam natürlich die Frage auf, wie der seinen Herrschaftsmethoden nach stalinistische Ceausescu sich so lange Zeit der Tolerierung durch die UdSSR und der Protegierung durch den Westen erfreuen konnte und warum ein innenpolitischer Dissens im Gegensatz zu den meisten Ostblockstaaten nicht existent war. Will man eine Hausarbeit über die neostalinistische Diktatur Ceauşescus schreiben, gilt es auf die Seriosität der zur Verfügung stehenden Literatur zu achten. Besonders die kurz nach der Wende entstandenen Bücher sind meist emotional verfasst und mischen Fakten mit Legenden. Genannt sei hier vor allem Joachim Siegerists Buch „Ceausescu – Der rote Vampir“, dessen erschütternde Berichte durch die neuere Forschung als übertrieben erkannt wurden. Das muss nicht am Autor liegen. Viele Gräuelgeschichten und bewusste Diffamierungen des alten Regimes wurden der Selbstlegitimation wegen im Winter 1989/90 bewusst von den neuen Machthabern um Ion Iliescu gesät.1 Wenn für diese Hausarbeit doch ein Werk aus dem Jahre 1990, nämlich Olschewskis „Der Conducator Nicolae Ceauşescu“ als Sekundärliteratur heranziehe, so deshalb, weil sich die Jahrmarkscharakter des Buches in Grenzen hält und ausreichende Vergleichsliteratur zur Verfügung steht.

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