Julian »der Abtrünnige« (355 – 363 n. Chr.) ist in vielen Biographien beleuchtet und in seinen Charakterzügen weitgehend erfasst worden. Dies gilt aber nicht für seinen im Jahr 361 n. Chr. unternommenen Flottenvorstoß über die obere und mittlere Donau nach Banóstor (nahe dem heutigen Novi Sad). Mit der Skizzierung dieses riskanten Vorhabens gelingt es, neue Einblicke in die Handlungsweise und Persönlichkeit dieses Kaisers und die drängenden Probleme seiner Zeit zu gewinnen.
Im Focus steht aber auch die antike Donau in ihrer Funktion als Reichsgrenze und Hauptverbindungsweg zwischen dem mitteleuropäischen Raum und Südosteuropa. Losgelöst von den modernen Vorstellungen von Zeit und Raum führt die nachgestellte Reise eines spätantiken Ruderkriegsschiffs von Castra Regina-Regensburg entlang einer Kette römischer Garnisonslager und Siedlungszentren. Auf diese Weise eröffnet sich ein ganz anderer Blick auf die ripa Danuviae und die Konzeption der in jener Zeit stark bedrohten Grenzlinie.
Die in die Rolle einer spätantiken Schiffsbesatzung geschlüpften Studenten und Wissenschaftler bewältigen zudem ein körperlich anstrengendes Testprogramm, dessen Resultate zum Verständnis der spätantiken Flottenorganisation an Rhein und Donau beitragen.