Examensarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Psychologie - Sozialpsychologie, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: In Leistungsgesellschaften wie der unseren sehen sich Lerner in den Ausbildungsinstitutionen Schule und Universität einem stetigen Leistungswettbewerb unterworfen. Folglich spielt das kontinuierliche Streben nach Erfolg im Leistungskontext bereits von Beginn der Schulzeit an eine wichtige Rolle. Bei der Suche nach dem „Schlüssel zum Erfolg“ ist sich die Alltagspsychologie mit der wissenschaftlichen Psychologie einig: Motivation stellt einer der wichtigsten Determinanten für den schulischen Erfolg dar. Während Laien sich hierbei zumeist auf persönliche Erfahrungen in ihrer unmittelbaren Umwelt berufen, wird diese Erkenntnis von Vertretern der Psychologie von zahlreichen wissenschaftlich fundierten Forschungsarbeiten (u.a. Deci & Ryan 1993; Dweck, 1999; McClelland, Atkinson, Clark & Lowell, 1953) gestützt. Der psychologische Teilbereich der Leistungsmotivationsforschung beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Entstehung motivationaler Prozesse, den sich daraus resultierenden motivationalen Orientierungen, sowie den auf die Leistungsmotivation einwirkenden Einflussfaktoren. Hierbei wurde insbesondere der Einfluss von Misserfolg auf die weitere Motivation und Leistung wissenschaftlich eingehend erforscht, wobei die These, nach der Misserfolg und negative Rückmeldung zwingend eine Motivationsbeeinträchtigung des Lerners nach sich zieht, von einigen Vertretern der Psychologie (u.a. Dweck & Diener, 1978, 1980; Dweck & Leggett, 1988; Dweck, 1999) widerlegt wurde. Sie gehen davon aus, dass die Ausmaße der motivationale Auswirkungen eines negativen Leistungserlebnisses vor allem von zwei Faktoren abhängen: dem individuellen Selbstbild sowie den aus ihm hervorgehenden motivationalen Zielorientierungen (Dweck & Leggett, 1988; Dweck, 1999). Mit dem Einfluss eben dieser beiden Faktoren motivationale Zielorientierung und individuelles Selbstbild auf die Auswirkungen, die negative Leistungserfahrungen auf die Motivation haben, befasst sich die vorliegende Arbeit. Hierzu werden die drei Konstrukte Leistungsmotivation, motivationale Zielorientierung und Selbstbild zunächst jeder für sich eingehender beleuchtet und später zueinander in Bezug gesetzt.