Die Neuedition stellt den Text erstmals ungekürzt und mit allen Korrekturen, Ergänzungen, Marginalien vor, in originaler Positionierung der Notate und neuer Zählung. In der Differenziertheit der Darstellung erscheint eine Dynamik des Schreibprozesses, die das Image des Autors verändert; zugleich bleibt die Lesbarkeit gewahrt, die das Tagebuch zur intimen Erfahrung macht. Hebbels Aufzeichnungen sind Ich-Suche und Experimentierfeld des Künstlers, Traumbild, Lebensanschauung und Zeitkritik. Analytisch, ironisch und suggestiv nehmen sie den Leser mit auf eine Reise durch das Denkmögliche.
Monika Ritzer, Universität Leipzig.