In fehlertoleranten Systemen, deren Fehlertoleranzeigenschaften auf einer Kombination von Rekonfiguration und Fehlerbehebung beruhen, fällt der Systemdiagnose eine zentrale Rolle zu. Übliche Systemdiagnoseverfahren bestehen aus mehreren aufeinander aufbauenden Teiltests; dabei folgen auf den Prozessorselbsttest dann der Festwert- sowie der Schreib-/Lesespeichertest und schließlich der Test der Ein-/Ausgabe. In Mehrrechnersystemen wird danach das Kommunikationssystem getestet und zuletzt die Systemdiagnoseinformation als Grundlage für die Rekonfiguration gebildet. In diesem Buch wird ein funktionelles Testverfahren vorgestellt, mit dem bekannte Testverfahren für Kommunikationssysteme um den Teilaspekt des Tests von Zugriffsvergabeeinheiten unter spezieller Berücksichtigung von Zugriffskonflikten erweitert werden können. Das Auftreten der Zugriffskonflikte bei gleichzeitigem Zugriff mehrerer Rechner kann im Betrieb in der Regel nicht erkannt werden; bei dem vorgestellten Verfahren werden unterschiedliche Typen von Zugriffskonflikten systematisch erzeugt und die dabei transferierten Testdaten mit Sollmustern verglichen. Der Nachweis der Wirksamkeit des vorgestellten Verfahrens wurde durch die Implementierung in einer Mehrrechnerumgebung erbracht. Weitere Einsatzbereiche des Testverfahrens liegen neben der Systemdiagnose in der Prototypentestphase und der Inbetriebnahmephase von Mehrrechnersystemen.