Göttlicher Plan und menschliche Freiheit: Zweisprachige Ausgabe

· Philosophische Bibliothek Knjiga 695 · Felix Meiner Verlag
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Der spanische Spätscholastiker Luis de Molina entwickelt in seinem berühmten Hauptwerk, der Concordia, eine umfassende Theorie der Vereinbarkeit göttlicher Vorsehung und Allwissenheit mit menschlicher Freiheit. Unter seinen Anhängern wie Gegnern gilt Molinas Ansatz bis heute als einer der ingeniösesten und scharfsinnigsten Versuche zum Thema Willensfreiheit, die je in der Geschichte der Philosophie und Theologie entwickelt wurden. Doch schon zu Molinas Lebzeiten löste er heftigste philosophische und theologische Kontroversen aus. Sie kulminierten in dem berühmten Gnadenstreit, der mit seiner Zuspitzung der Frage nach der Existenz und Reichweite menschlicher Handlungs- und Entscheidungsfreiheit eine maßgebliche Rolle im Übergang zur Neuzeit spielen sollte. Molinas Theorie der scientia media zufolge weiß Gott durch dieses »Mittlere Wissen« bereits in der Schöpfungssituation – d. h. unabhängig davon, ob etwas außer ihm existiert – von jedem auch nur möglichen freien menschlichen Wesen, für welche Handlung es sich in jeder möglichen Entscheidungssituation aus freien Stücken entscheiden würde. Unter anderem mit diesem Wissen, so Molinas These, entscheidet Gott sich für die Aktualisierung einer bestimmten möglichen Welt. Gleichwohl sind (zumindest viele) menschliche Handlungen frei, denn sie sind laut Molina weder kausal durch Naturvorgänge oder göttliches Eingreifen noch durch göttliche Vorsehung oder göttliches Vorauswissen determiniert. Mit der Disputatio 52 bietet der Band ein Schlüsselkapitel der Concordia im lateinischen Originaltext sowie erstmals in deutscher Übersetzung.

O autoru

Luis de Molina (1535–1600), jesuitischer Philosoph, Theologe und Jurist, war einer der wichtigsten und zugleich umstrittensten Denker des 16. Jahrhunderts. Er lehrte u.a. in Coimbra, Évora und Madrid und zählt zur Conimbricenser Richtung der Schule von Salamanca. Seine erstmals 1588 erschienene, umfangreiche Concordia löste innerhalb der katholischen Lehre einen seitens des Papstes bis heute nicht entschiedenen Streit aus. Molina nahm aber auch zu politischen und wirtschaftlichen Fragen Stellung; u.a. lehnte er den Sklavenhandel aus moralischen Gründen ab.

Christoph Jäger, geb. 1965, ist Professor für Philosophie an der Universität Innsbruck. Er studierte Philosophie in Münster, Hamburg und Oxford; Magister Artium 1992, Promotionsstipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes, Promotion 1994 an der Universität Münster; wissenschaftlicher Assistent an der Universität Leipzig, dort 2003 Habilitation. Vor seinem Ruf nach Innsbruck war er Heisenberg-Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und hatte Gastprofessuren für Philosophie an der Georgetown University, Washington, und der St. Louis University inne. Von 2005 bis 2010 war er University Lecturer in Philosophy am King’s College der Universität Aberdeen. Arbeitsschwerpunkte: Erkenntnistheorie, Religionsphilosophie, Theorie der Willensfreiheit, Theorie der Emotionen. Für Publikationen s. PhilPapers.org.

Hans Kraml lehrte bis zu seiner Pensionierung am Institut für Christliche Philosophie der Universität Innsbruck als Universitätsdozent.

Gerhard Leibold ist, an der Universität Innsbruck, emeritierter Ordinarius für Christliche Philosophie.

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