Graue Nächte: Island-Krimi

· Flovent-Thorson-Krimis Buch 2 · BASTEI LÜBBE
4,3
3 Rezensionen
E-Book
413
Seiten

Über dieses E-Book

Frühling 1943. In Reykjavik ist die Lage angespannt, Island ist von den Amerikanern besetzt. In diesen unruhigen Zeiten wird eine Leiche an einem Strand, nahe des Stadtzentrums, entdeckt. Der Mann, ein Soldat, wurde offenbar ermordet. Ein weiterer Fall beschäftigt Kommissar Flóvent und seinen Kollegen Thorson von der Militärpolizei: Eine Frau, die oft mit Soldaten gesehen wurde, verschwindet spurlos. Stehen der Mord und das Verschwinden der Frau im Zusammenhang? Die Kommissare ermitteln in einem heiklen Umfeld ...

Bewertungen und Rezensionen

4,3
3 Rezensionen
Hara Kiri
19. Dezember 2018
Ein Schiff, das von Dänemark nach Island fährt, mehrere Menschen verschwinden und zwei männliche Leichen in der Nähe von Reykjavik – wie hängen diese Ereignisse zusammen? Ja, das fragt sich der Leser zu Beginn der Lektüre auch. Denn es gibt so gar keine Anhalts- und Berührungspunkte und das macht auch die Ermittlung für Kommissar Flórent und Kollege Thorson von der Militärpolizei nicht einfach. Nur in klitzekleinen Schritten kommen die beiden dem Geschehen auf die Spur. Indridasson gelingt es vortrefflich, die Eigenheiten Islands herauszuarbeiten: die wortkargen Menschen, denen man alles aus der Nase ziehen muss, die Einsamkeit und auch die ärmliche Lebensweise derer, mit denen es das Leben nicht gut gemeint hat. Allerdings macht das die Lektüre auch nicht ganz einfach. Was zu Anfang noch aussah, als spiele alles zur selben Zeit, entwickelte sich dann zu einer Story auf mehreren Ebenen, in denen Indridasson es dem Leser überlässt, festzustellen, was wohin gehört. Hier hätte ich mir manchmal eine Zeitangabe in der Kapitelüberschrift gewünscht. Island zu der Zeit des 2. Weltkrieges. Ich wusste nicht viel von den Geschehnissen dort damals und fand, dass der Autor die geschichtlichen Zusammenhänge sehr flüssig in die Handlung hat mit einfließen lassen, so dass man sich als Leser nicht überfordert fühlte, aber dennoch so einiges an Wissen vermittelt wurde. Fazit: ein eher düsterer Krimi, wie das Cover und der Titel schon versprechen, aber sehr raffiniert aufgebaut, vielschichtig und mit einer mysteriösen „Hauptdarstellerin“, die erst ganz am Ende einen Namen bekommt. Daumen hoch!
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Heinz Peter B
1. Januar 2019
Der Krimi von Arnaldur Indriðason wird in insgesamt 63 Kapiteln erzählt. Jeder der Kapitelüberschriften besteht dabei aus der ausgeschriebenen Kapitelnummer. Dies wirkt recht schlicht, jedoch passt es hier zum Setting des Buches. Das Buch spielt zu Zeiten des 2. Weltkrieges und das bekommt der/die Leser/-inn auch an vielen Punkten zu sehen. Die gesamte Grundstimmung ist schon recht triste und wenig farbenfroh. Die Charaktere, verhalten sich düster und bleiben oft im Schatten verborgen. Wen wundert es also, dass es dort gleich zwei Morde gibt, die in dem Buch aufgeklärt werden?! Leider wirken diese zwei Mordfälle ziemlich willkürlich und es ist kaum ein Zusammenhang zu erkennen. Im Laufe der Ermittlungen, begegnen einem recht viele Charaktere, die auch manchmal zumindest, recht viel erlebt und zu erzählen haben. Leider bleibt selbst bei den Protagonisten, eine ausschweifende Erzählung über Privatleben und Co aus und der Autor konzentriert sich nur auf das Wesentliche, was das Identifizieren mit den Protagonisten erschwert. Allerdings ist es auch genau die Art, die zu diesem Buch passt. Innerhalb der Storystränge gibt es häufiger Rückblicke, die sich leider nicht von dem restlichen Text unterscheiden. Hier hätte ich mir gewünscht, dass diese Passagen deutlich zu erkennen sind (z. B. Angabe der Jahreszahl). So wird dem/der Leser/-inn erst recht spät und auch nur sehr schwer klar, dass die Story teilweise in zwei unterschiedlichen Jahren spielt. Das Positive daran ist aber, dass es dem Autoren am Ende gelungen ist, die Storystränge zusammenzuführen (so dass es jeder versteht) und auch alles passierte, logisch zu erklären. Die Beschreibungen des Autoren, sind dabei recht detailliert, hätten für meinen Geschmack, gerade bei den Leichen, deutlich detaillierter ausfallen dürfen. Schließlich handelt es sich bei der einen Leiche zumindest, um eine die grausam zugerichtet wurde und das kann man ruhig in den Beschreibungen erkennen. Das Ende selbst, ist dann so, wie es kaum passender hätte sein können, zu dieser Zeit, denn ein Happy End bleibt aus. Für alle, die auf moralisch korrekte Enden stehen, wo das Gute immer siegt, wird hier (leider) enttäuscht. Ebenfalls etwas negativ aufgefallen ist die Tatsache, dass das Ende ziemlich plötzlich kommt. Hier hätte man sich ruhig etwas mehr Zeit nehmen können. Cover: Anmerkung: Da ich das eBook gelesen und rezensiert habe, bezieht sich meine Meinung zum Cover, allein auf die Covervorschau. Auf dem Cover sind einige, Nebelverhangene, mit Schnee bedeckte Berge zu sehen. Im Tal dieser Berge steht ein kleines, einsames Häuschen. Aufgrund der Größe und Farbe (Schwarz), springt einem direkt der Autor ins Auge, darunter dann, deutlich kleiner, der Titel des Buches. Dieser Titel ist gut gewählt, schließlich spielt das Buch in einer Zeit, in der es nicht leicht war (2. Weltkrieg). Das Cover ist ganz im Stil gestaltet, wie man ihn von Arnaldur Indriðason gewohnt ist. Recht wenig sagend und fast schon idyllisch anzusehen, obwohl es eigentlich ein Krimi ist. Genau das ist aber die Art, die das Cover wirklich gelungen macht. Fazit: Ein wirklich grauer Kriminalroman, den Autor Arnaldur Indriðason da zu Papier gebracht hat. Charaktere werden kaum mit Leben gefüllt (zumindest wenn es um privates geht), obwohl es gerade zu dieser Zeit, viel zu erzählen hätte. Der Detailgrad der Erzählung ist top, hätte aber an manchen Stellen ruhig etwas ausgeprägter ausfallen dürfen. Am Ende schafft es der Autor, den/die Leser/-inn mit einem Kopfschütteln das Buch beenden zu lassen. Von mir gibt es 4/5 Sterne.
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Autoren-Profil

Arnaldur Indriðason, Jahrgang 1961, war Journalist und Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung. Heute ist er der erfolgreichste Krimiautor Islands. Seine Romane erobern stets Platz 1 der isländischen Bestsellerliste und stehen auch bei uns nach ihrem Erscheinen immer auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Sie werden in 40 Sprachen übersetzt und sind mit renommierten Krimipreisen ausgezeichnet worden.

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