Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Technische Universität Kaiserslautern, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung – „Geh’ wählen!“ Der Slogan „Geh wählen“ wird so oder so ähnlich anlässlich vieler Wahlen verwendet, um die Bürger zur Abgabe ihrer Wählerstimme zu motivieren. Zuletzt wurde er bei der Bundestagswahl 2009 medial inszeniert, indem Prominente zum Wählen aufgerufen haben . Aber trotz dieser direkten Ansprache des deutschen Wählers, war die Wahlbeteiligung mit 77,2% so niedrig wie noch nie seit 1945 . Glaubt man dem amerikanischen Wirtschafts- und Politikwissenschaftler Anthony Downs, so ist die Sachlage ganz klar: Warum sollte ein Einzelner zur Wahl gehen? Es bringt doch nur Kosten (z.B. Zeit, eventuelle Wahlkampfunterstützung) mit sich und die Stimme des Einzelnen trägt nicht dazu bei, dass sich das Wahlergebnis verändert. Jedoch gibt es aber immer noch Bürger, die zur Wahl gehen. Was treibt also diese an, sich trotz geringem Nutzen derart hohe Kosten aufzubürden? Downs Theorie stellt einen Zusammenhang zwischen Parteienwettbewerb, Wahlen und Wählerpräferenzen dar. Sie orientiert sich dabei an der klassischen Marktanalyse, die den Tausch von Wählerstimmen gegen die Realisierung politischer Ziele vorsieht. Der begriff der Rationalität spielt in dieser Theorie eine entscheidende Rolle, da sich Parteien, Politiker und Wähler rational verhalten und danach handeln. In dieser Untersuchung soll die Frage nach der Motivation des Wählers zum Abgeben bzw. Nichtabgeben seiner Stimme unter Berücksichtigung der Theorie von Downs kritisch beantwortet werden. Zunächst werden der Ursprung der Theorie von Downs, die Begriffe der Rationalität, der Ungewissheit und des Wahlparadoxons sowie die Rolle des Wählers und der Parteien erläutert werden, um dann die Diskussionsgrundlage für die anschließende Kritik an Downs Theorie zu schaffen.
Politics & current events