Im Banne des Gehörnten: Gaslicht 63

· GASLICHT Livre 63 · Kelter Media
E-book
100
Pages
Éligible

À propos de cet e-book

In dieser neuartigen Romanausgabe beweisen die Autoren erfolgreicher Serien ihr großes Talent. Geschichten von wirklicher Buch-Romanlänge lassen die illustren Welten ihrer Serienhelden zum Leben erwachen. Es sind die Stories, die diese erfahrenen Schriftsteller schon immer erzählen wollten, denn in der längeren Form kommen noch mehr Gefühl und Leidenschaft zur Geltung. Spannung garantiert! Die Welt glitt aus den Fugen. Verblüfft registrierte Felicitas, wie das Gewölbe rings um sie verschwand und einer diffus leuchtenden Dunkelheit wich. Sie hatte bislang nicht angenommen, daß von etwas absolut Schwarzem Licht ausgehen konnte. Dann sah sie ihn. Er sah gar nicht so schlimm aus, mit den Hörnern auf dem Kopf und dem zottigen Fell eher wie ein trauriger Bulle denn wie ein bösartiger Dämon. Eine bestimmte Größe schien er nicht zu haben, wie ein unstetes Bild schwamm seine Gestalt vor ihr, groß, riesengroß, um gleich darauf wieder zu menschlicher Größe zu schrumpfen. Seine Augen glühten in düsterem Gelb. »Ich will nicht da rein!« Felicitas Garringhouse schob ihre Unterlippe nach vorn und verschränkte die Arme vor der Brust. Ihre Füße stemmte die gerade fünfzehnjährige junge Dame an die gegenüberliegende Sitzbank der Kutsche, als wollte sie sich mit ganzem Körpereinsatz im Inneren des Gefährtes verkeilen. »Bitte, Lizzy! Du glaubst doch nicht etwa, daß mir das hier alles irgendeine Freude bereitet?« Janice, mehr als fünf gewichtige Jahre älter als der blondgelockte Trotzkopf, schlug den schwarzen Spitzenschleier, der von ihrem Hut herabhing und ihr Gesicht verhüllte, zurück, um ihrer Schwester besser in die Augen sehen zu können. »Es ist unsere Pflicht, Mister Svenson aufzusuchen! Er wird uns jetzt offiziell das Testament unseres Vaters vorlesen und du, Lizzy, wirst schön ernst und gesittet zuhören! Unsere Miß Patters würde vor Entsetzen in Ohnmacht fallen, wenn sie dich jetzt hier so sehen könnte!« Die Erwähnung der alten Gouvernante und Hauslehrerin der beiden Garringhouse-Schwestern entlockte Felicitas zwar ein kurzes Lächeln, aber gleich darauf quoll ihr eine dicke Träne aus dem Augenwinkel, rollte ihre noch kindliche Stupsnase entlang und tropfte von der Nasenspitze. »Ich will nicht, daß Papa tot ist!« murmelte sie erstickt. Mit einer Geste, die unendliche Müdigkeit ausdrückte, fuhr sich Janice mit beiden Händen über das Gesicht.

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