Der politische Witz in der DDR. Eine linguistische Betrachtung

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Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Germanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Humor und Spaß nehmen in der Bundesrepublik Deutschland einen besonderen Status ein. Ein Witz passt beinahe zu jedem Anlass, umfasst eine Vielzahl von Themen, übermittelt versteckte Informationen, spielt mit Sprache und regt zum Lachen an. Er ist in jeder sozialen Klasse zeitgemäß und in jeder Altersgruppe von Bedeutung. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass dem Witz in den letzten Jahrzehnten eine große Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Ein Besuch im Buchladen eröffnet dem interessierten Leser eine unüberschaubare Auswahl an Witzbüchern. Auch ansonsten scheint die Bundesrepublik ein Ort zu sein, an dem gern und viel gelacht wird. Humor gibt es überall. Comedy-Shows sind aus dem Fernsehen nicht mehr wegzudenken. Das System der BRD bietet dem politischen Witz keinen ersprießlichen „Nährboden“. Ganz anders verhält es sich mit der politischen Witzkultur in diktatorischen Staatsformen. Dort fungiert der politische Witz als Spiegelbild der Gesellschaft. Der Politwitz ist die Frucht jener Gesellschaften, die enorme Missstände aufweisen, in der die Menschen unzufrieden sind und versuchen, ihre Aggression durch Witze abzubauen. Vornehmlich im Dritten Reich und in der Deutschen Demokratischen Republik suchten die Menschen eine Möglichkeit, ihrer Missstimmung Ausdruck zu verleihen. Der politische Flüsterwitz gilt als Produkt dieser Diktaturen. Indem die Menschen ihre eigene Wirklichkeit in Witzen konstruierten, konnten sie der trostlosen Realität entkommen. Der Politwitz wurde im Gegensatz zur Witzkultur der heutigen Zeit hinter vorgehaltener Hand weitergegeben oder im engsten Familien- und Freundeskreis erzählt, da die Verbreitung von tendenziösen feindseligen Witzen mitunter harte Sanktionen zur Folge hatte. Obwohl der politische Witz nicht direkt das Potential hatte Revolutionen auszulösen oder zu progressiven Besserungen beizutragen, so musste doch jeder Witzerzähler „auf der Hut“ sein, wenn er sich kritisch über den Staat und dessen Organe äußerte. Der politische Witz in der DDR wird nun im weiteren Verlauf dieser Arbeit vornehmlich linguistisch betrachtet, da es von größter Bedeutung ist, den Witz als Textsorte zu definieren und dessen kommunikative Funktion näher in den Augenschein zu nehmen.

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