Jenny Erpenbecks Roman "Heimsuchung" - Eine kritische Untersuchung -Teil II

· GRIN Verlag
Ebook
14
pagine
Idoneo

Informazioni su questo ebook

Wissenschaftliche Studie aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Didaktik für das Fach Deutsch - Literatur, Werke, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Zentrale Einrichtung für Weiterbildung), Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist aufschlussreich, wie in diesem Kapitel der Begriff "Heimat" aufgegriffen und behandelt wird. Die Figuren befinden sich hinsichtlich dieses Begriffes in einem charakteristischen Zwischen-Raum, der Komponenten sowohl ihres Herkunftgebietes in Deutschland als auch ihrer neuen Umgebung in Südafrika umfasst. Scheinbar zufällig eingestreute Details erweisen sich als stark bedeutungsaufgeladen. Sie stehen symbolisch für zwei verschiedene Kulturen und verdeutlichen ein Heimatgefühl, das sich mit Erinnerungen aus der ursprünglichen und der konkreten Gegenständlichkeit ihrer jetzigen Umgebung vermischt. In diesem Zusammenhang verwendet die Autorin wiederholt die Wörter "Heim" und "Heil" (50, 51, 52). Sie bilden nicht nur einen scheinbar vertrauten Gleichklang, sondern mit ihnen ist ein ganzes Bündel von inhaltlichen Bezügen assoziiert. Im Hitlergruß "Heil" verbirgt sich der nationalsozialistische Blut-und Boden-Mythos, also ein ideologisch gefärbter Heimatbegriff, der mit der Idee des Völkischen, der Familie, des Lebensraumes, mit Feindseligkeit, Abgrenzung, Diskriminierung, Verfolgung, Rassenwahn und Völkermord assoziiert ist, eine Perversion des Heimatbegriffes, deren Entlarvung zweifellos intendiert ist, aber in der verwendeten Begrifflichkeit nur angedeutet wird. Auf der anderen Seite des Spektrums taucht der Begriff des Paradiesischen auf, der schon im Architektenkapitel auf Seite 38 sinnbildlich als "Garten Eden" in Gestalt des in die Tür zur Besenkammer eingearbeiteten Schnitzwerkes erwähnt wurde und sich leitmotivartig durch den ganzen Roman hindurchzieht. "Paradiesisch, sagt Hermine, die Mutter" (50), als sie die Landschaft der neuen Heimat ihres Sohnes betrachtet. Dieser Aspekt bildet einen wichtigen Schwerpunkt dieses Kapitels und wird von der Autorin auch in ironisierter Form verwendet, wenn sie die kleine Elisabeth auf die Frage, was sie spiele, sagen lässt: "Die Vertreibung ins Paradies." (56) Aber das, was paradiesisch erscheint, hat Risse und Sprünge.

Valuta questo ebook

Dicci cosa ne pensi.

Informazioni sulla lettura

Smartphone e tablet
Installa l'app Google Play Libri per Android e iPad/iPhone. L'app verrà sincronizzata automaticamente con il tuo account e potrai leggere libri online oppure offline ovunque tu sia.
Laptop e computer
Puoi ascoltare gli audiolibri acquistati su Google Play usando il browser web del tuo computer.
eReader e altri dispositivi
Per leggere su dispositivi e-ink come Kobo e eReader, dovrai scaricare un file e trasferirlo sul dispositivo. Segui le istruzioni dettagliate del Centro assistenza per trasferire i file sugli eReader supportati.