Was wir geben müssen
Eine dramatische OP verlangt den Ärzten alles ab
Karin Graf
Als die junge Hebammenschülerin Celina auf den Monitor des Ultraschallgerätes blickt, muss sie sich beherrschen, um nicht einen erschrockenen Schrei auszustoßen. Krampfhaft bemüht sie sich um ein breites Lächeln. Die werdende Mutter soll auf keinen Fall bemerken, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Wenn sie die Wahrheit erfährt, wird sie nur in Panik verfallen oder einen Schock erleiden, und so kurz vor der Geburt muss das unbedingt vermieden werden.
Unter einem Vorwand lässt Celina die Schwangere für einen Moment allein. Sie muss so schnell wie möglich die leitende Gynäkologin aufsuchen und ihr berichten, was sie Unglaubliches entdeckt hat. So etwas hat sicher auch ihre erfahrene Kollegin noch nie gesehen. Denn das, was die Ultraschalluntersuchung gezeigt hat, gibt es nur höchst selten - und kein Mediziner wünscht sich, so etwas jemals zu Gesicht zu bekommen.
Innerhalb kürzester Zeit sind auch Notarzt Peter Kersten und sein Team informiert. Den Ärzten ist klar: Die Schwangere muss auf der Stelle operiert werden, und diese OP wird etwas sein, was es an der Frankfurter Sauerbruch-Klinik noch nicht gegeben hat ...