Lukas BÃĪrfuss hat einen gedanklich weit ausgreifenden Roman geschrieben, der Þber die Frage, warum jemand willentlich den Tod gesucht hat, zu einer anderen vordringt: Welche GrÞnde gibt es, sich fÞr das Leben zu entscheiden? Ein ganz gewÃķhnlicher Mensch, sein ganz gewÃķhnliches Leben und sein ganz gewÃķhnliches Ende. Aber nichts an dieser Geschichte in Lukas BÃĪrfuss` neuem Roman will uns gewÃķhnlich scheinen. Denn das erzÃĪhlte Ende ist ein Suizid, und der ihn verÞbt hat, ist sein Bruder. Auch wenn die Statistik sagt, dass fÞr die Menschen zwischen zwanzig und vierzig Jahren Suizid die zweithÃĪufigste Todesursache Þberhaupt ist, hilft das niemandem in seinem individuellen Schicksal. Die Fragen, die sich unweigerlich stellen, finden nicht zu Antworten, die denen, die zurÞckbleiben, wirklich Trost spenden. BÃĪrfuss spÞrt dem Schicksal des Bruders nach, Þber das er zunÃĪchst wenig weiÃ. Und er begegnet einem groÃen Schweigen. Das Thema scheint von einem groÃen Tabu umstellt. Und von einem Geheimnis. Warum nannten seine Freunde ihn Koala? Wie kam er zu diesem Namen? Und hat vielleicht der Name gar das Schicksal des Bruders mitbestimmt; wird ein Mensch seinem Namen ÃĪhnlich? Die Geschichte der Tierart in Australien, die heute vor der Ausrottung steht, gerÃĪt in den Blick des Autors, und so ist das Buch auch eine Natur-Geschichte Þber den Umgang des Menschen mit dem anderen Menschen, mit dem Tier, mit Gewalt Þberhaupt.