Krawall und Kekse

· Arche Literatur Verlag
Rafbók
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Um þessa rafbók

Neben ihrem Talent für das Schaurige war die große amerikanische Autorin Shirley Jackson bekannt für die absurd-komische Betrachtung ihres Lebens als Ehefrau und Mutter von vier Kindern in einem baufälligen Herrenhaus in Vermont. In ›Krawall und Kekse‹, das erstmals 1953 erschien, hadert sie mit liegenbleibenden Autos, Haushaltshilfen, die nicht wiederkommen, und einem selbstvergessenen Ehemann, der mit seinen Nachkommen erst etwas zu tun haben will, wenn sie lesen und schreiben können. Auch die altklugen Kinder tanzen ihr auf der Nase herum: Sohn Laurie erfindet einen aufmüpfigen Klassenkameraden, dem er seine eigenen Streiche anhängt. Tochter Jannie geht nirgends ohne ihre Puppen-Entourage hin, Baby Sally isst eine Spinne und grinst triumphierend.
Dieses Buch ist ein zeitloses Lesevergnügen, das unterschwellig damalige wie gegenwärtige Rollenverhältnisse aufs Korn nimmt. So berührt es alle, die in Mehrfachrollen stecken und die Herausforderungen der sogenannten Work-Life-Balance kennen.

Um höfundinn

Shirley Jackson, 1916 in San Francisco geboren, arbeitete nach dem Studium für den ›New Yorker‹. Die 1948 dort erschienene Kurzgeschichte ›The Lottery‹ machte sie schlagartig berühmt, ihr erster Roman ›The Road Through the Wall‹ erschien im selben Jahr. Jacksons Werk wird vor allem dem Horrorgenre zugerechnet, zu den bekanntesten Büchern zählen die mehrfach verfilmten Romane ›Spuk in Hill House‹ und ›Wir haben schon immer im Schloss gelebt‹. Zu Lebzeiten war Shirley Jackson auch als Chronistin ihres Familienlebens bekannt. ›Krawall und Kekse‹ erschien 1953 in den USA und wurde ein landesweiter Bestseller. Die deutsche Ausgabe offenbart nicht nur Jacksons großes Erzähltalent, sie rückt nun auch hierzulande die beeindruckende Person Shirley Jackson in den Fokus – eine Frau, die entgegen den Widerständen ihrer Zeit in den Rollen als Mutter von vier Kindern, Ehefrau und zugleich als Autorin von 17 Büchern brillierte. Auf die Frage, wie sie das geschafft habe, sagte sie in einem Interview einmal: »Das frage ich mich auch.« Shirley Jackson starb 1965 im Alter von 48 Jahren.

Nicole Seifert, geboren 1972, lebt als Autorin und Übersetzerin in Hamburg. Sie hat u. a. Sarah Moss, Shari Shattuck, Daisy Goodwin, Phil Rickman, Katie Arnold, Julia Strachey und Torrey Peters ins Deutsche übertragen. 2021 erschien ihr Buch Frauen Literatur. Abgewertet, vergessen, wiederentdeckt, in dem sie die Position von Frauen und Autorinnen im Literaturbetrieb untersucht. 2024 folgte »Einige Herren sagten etwas dazu«. Die Autorinnen der Gruppe 47. Seifert ist außerdem Herausgeberin der Reihe rororo Entdeckungen, in der Romane vergessener Autorinnen erscheinen.

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