Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Ãbergreifende Betrachtungen, Note: 1,0, Universität Karlsruhe (TH) (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Ethisch-Philosophisches Grundlagenstudium II, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Bestehen der modernen menschlichen Zivilisation ist es die Aufgabe der Intellektuellen gewesen, Verantwortung fÃŧr die Gesellschaft und ihre Moral zu tragen. Sie sind dazu berufen, Werte und Wahrheiten hochzuhalten oder neu zu installieren, wenn diese verloren gehen, auf Veränderungen und Problematiken vorzubereiten und entsprechend LÃļsungen zu suchen. Die politische Meinungsbildung der BÃŧrger bedarf einer Richtungsgebung, genauso wie die Politik auf die Legitimation durch Intellektuelle angewiesen bleibt. Diese Arbeit befasst sich zunächst mit der Rolle der Gesellschaftskritik, und beschäftigt sich dann mit einer bestimmten Gruppe von Intellektuellen, den KÃŧnstlern, und klärt inwieweit sie sich Laufe der Zeit dieser Aufgabe angenommen haben. Um die MÃļglichkeiten zu veranschaulichen, kläre ich die Begriffe Karikatur und Satire und untersuche die Wirksamkeit beider. Im Folgenden mÃļchte ich den KÃŧnstler George Grosz vorstellen, und darstellen, wie er in seiner Zeit, einer hÃļchst brisanten Zeit, politisch wirksam war. Er erscheint mir als besonders geeignetes Beispiel fÃŧr einen gesellschaftskritischen KÃŧnstler, da er in seinen satirischen Bildern nicht nur die kapitalistische Gesellschaft an den Pranger stellte, sondern auch auf andere Missstände hinwies. Ohne Angst vor Strafe und Verfolgung versuchte er die Ãffentlichkeit zu erreichen, und kämpfte unbeirrt fÃŧr die, in seinen Augen, âgute Sacheâ. Zudem mÃļchte ich die damalige Rezeption und auch die Konsequenzen, die George Grosz Ė Kunst fÃŧr ihn brachte, erÃļrtern. Our country- right or wrong! - Rolle und Aufgabe des Gesellschaftskritikers Im Jahre 1872 äuÃerte sich Carl Schurz im Senat der Vereinigten Staaten Ãŧber die Aufgabe des Gesellschaftskritikers wie folgt: âOur country, right or wrong! When right to be kept right; when wrong to be put right!â Gesellschaften kritisieren sich nicht selbst, sondern benÃļtigen Gesellschaftskritiker, die, als Individuen der Gesellschaft, dieselbe adäquat kritisieren. Sie versuchen die anderen Gesellschaftsmitglieder im Ãļffentlichen Gespräch zu erreichen, und laden dazu ein, an diesem Gespräch teilzunehmen. Die Aufgabe des Gesellschaftskritikers liegt dabei primär in der Erarbeitung und Bekräftigung kultureller Werte; seine Rede stellt eine kollektive Reflexion auf die Bedingungen kollektiven Zusammenlebens dar ...