KarawanenfÞhrer haben einen der anspruchsvollsten Berufe, die ich kenne. Sie sorgen dafÞr, dass eine Gruppe von Menschen und Tieren - es kÃķnnen mehrere hundert Dromedare sein - auf wochenlangen, entbehrungsreichen MÃĪrschen heil durch die lebensfeindliche Umgebung der Sahara und der Sahelzone kommt. Unterwegs wird zwischen sechs Uhr morgens und elf Uhr nachts keine Pause gemacht. Selbst der Tee wird im Gehen gekocht. Seit dem Mittelalter sichern Karawanen den Austausch lebenswichtiger GÞter wie Salz, Datteln und Hirse sowie von Nachrichten zwischen VÃķlkern, die weit verstreut leben. KarawanenfÞhrer mÞssen nicht nur die Karawane zusammenhalten und sie vor den Gefahren der WÞste, vor SandstÞrmen, Schlangen und ÃberfÃĪllen schÞtzen. Sie mÞssen auch den Weg und Wasser finden. Denn eingetretene Pfade gibt es zwischen Sand und Steinen auch nach Jahrhunderten nicht. In der Monotonie der WÞste dient ihnen der eigene Schatten zur Orientierung, genauso wie die Sterne und die Zeichen des Sandes, die sie zu lesen verstehen. Ausgebildet werden KarawanenfÞhrer, von denen es Þbrigens immer weniger gibt, nicht im Internat. FÞr die WÞste wird man in der WÞste ausgebildet. Mit fÞnfzehn Jahren werden junge MÃĪnner ausgesucht, die dann fÞnfzehn Jahre mit einer Karawane mitgehen. Erst dann Þbernehmen sie selbst die Verantwortung. Unterwegs lernen sie das Unterwegssein. "Seelsorge ist einer der schÃķnsten und gefÃĪhrlichsten Berufe der Welt" schreibt Doris Nauer in ihrem Beitrag. Weil man nie fertig ist. Und weil man anderen und sich selbst sowohl Heil als auch Schaden zufÞgen kann. Damit die Kunst der Seelsorge heilsam bleibt, brauche es lebenslange Schulung. Und eine Ausbildung, die hilft, notwendige FÃĪhigkeiten einzuÞben. Wie diese Ausbildung aussehen kann, das ist immer wieder zu diskutieren. SchlieÃlich ist auch das wandernde Volk Gottes nicht auf gut ausgeschilderten Pfaden unterwegs, sondern in einer Gegenwart, deren Zeichen zu lesen und zu deuten sind. Interessant ist: Inspirationen hÃĪlt auch hier der Blick in andere Ortskirchen bereit. Die Autorinnen und Autoren zeigen, was sich anderswo tut: in Mexiko und auf den Philippinen, in der Schweiz und im "Silicon Savannah". Bei aller Unterschiedlichkeit der Formate schÃĪlt sich im Hintergrund eine gemeinsame Erfahrung heraus: Seelsorge lernt man, wenn man mit dem Volk Gottes unterwegs ist.
āļĻāļēāļŠāļāļēāđāļĨāļ°āļāļīāļāļ§āļīāļāļāļēāļ