S. L.
Eine neues Ermittlungsduo nimmt seine Arbeit auf. Heloise Kaldan ist Journalistin und Erik Schäfer Kommissar. Beide werden durch Briefe einer Mörderin zusammengeführt und versuchen nun gemeinsam herauszufinden, was hinter den Briefen steckt. Mir hat die Konstellation gut gefallen. An sich war das Buch sehr gut geschrieben, man konnte den Ermittlungen gut folgen und sie waren auch schlüssig. Die Charaktere sind unterschiedlich und mir war Erik ein bisschen zu blass dargestellt. Da fehlen noch die Ecken und Kanten. Vielleicht kommen die im nächsten Band zum Vorschein. Insgesamt ist dies ein unblutiger Kriminalroman, aber auf keinen Fall ein Thriller! Ich finde es nicht sehr geschickt, dass der Verlag die Autorin im gleichen Atemzug mit Jo Nesbo oder Jussi-Adler Olsen nennt. Für mich ergibt sich da absolut kein Vergleich. Das Buch ist gut geschrieben, keine Frage und es ist auch spannend, wenn es sich um einen normalen Kriminalroman handeln würde. Für einen Thriller fehlt hier eine große Portion mehr Spannung und Nervenkitzel.
5 Personen fanden diese Bewertung hilfreich
Dani Ela
Da ich ein Fan von skandinavischen Krimis bin, war es quasi ein Muss für mich, mir den Auftakt von Anne Mette Hancocks neuer Serie genauer anzuschauen. Das Buch ist mit 360 Seiten nicht sonderlich dick, die Kapitel sind kurz, mit vielen Leerseiten, so dass ich den Thriller ziemlich schnell durchgelesen hatte. Hinzu kommt ein sehr flüssiger und angenehmer Schreibstil, der mich gut unterhalten hat. Die Hauptprotagonistin von „Leichenblume“ ist die Investigativjournalistin Heloise Kaldan, die kryptische Briefe von einer flüchtigen Mörderin erhält. Heloise beginnt Fragen zustellen und bringt sich dabei selbst in Gefahr. Grundsätzlich hat mir dieses Buch gut gefallen. Die ominösen Briefe waren auf jeden Fall eine gute Idee und ich war sehr gespannt, welche Verbindung zwischen Heloise und der gesuchten Anna Kiel besteht. Beim Lesen war mir zu keiner Zeit langweilig. Richtig gefesselt war ich allerdings leider auch nicht. Was ich definitiv vermisst habe, war mehr Spannung. Die komplette Geschichte kommt ziemlich unaufgeregt daher und kratzt viele Themen an, ohne wirklich in die Tiefe zu gehen. Es war auch lange kein roter Faden ersichtlich. Geht es hier nun um den alten Mord, um die Vergangenheit von Heloise oder um ihre Verbindung zu Anna? Am Ende löst sich dann alles in einer für mich unbefriedigenden Weise auf. Schade auch, dass die Sache mit der Leichenblume, die sogar namensgebend für das Buch fungierte, so ins Leere läuft. Ich finde es oft suboptimal, wenn auf einem Cover Vergleiche mit anderen Autoren gezogen werden, da dadurch die Erwartungshaltung viel zu hoch geschraubt wird. Mit den Thrillern von Jussi Adler Olsen hat „Leichblume“ definitiv überhaupt keine Ähnlichkeit. Insgesamt war es für mich ein solider Thriller, dessen Fortsetzung ich sicherlich ebenfalls lesen werde.
Anett Heincke
„Leichenblume“ von Anne Mette Hancock habe ich als ebook mit 308 Seiten gelesen, diese sind in 49 Kapitel eingeteilt. Am Ende ist noch eine Leseprobe von „Narbenherz“ zu finden. Nicht nur, dass Heloise Kaldan Ärger im Job hat, bekommt sie nun auch noch mysteriöse Briefe der gesuchten Mörderin Anna Kiel mit privaten Dingen über Heloise. Als Investigativ-Journalistin wittert sie eine neue Story, die sie persönlich betrifft. Anna wurde beschuldigt, den bekannten Anwalt Christoffer Mossin ermordet zu haben. Zu diesem Zeitpunkt bekommt auch Kommissar Erik Schäfer in Kopenhagen einen Hinweis, dass Anna gesehen worden ist. Seine Recherchen führen zu Heloise und so begegnen sich die beiden. Aber vertrauen sie sich auch? Jedenfalls geht Heloise auf eigene Faust die Dinge an. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven geschrieben, hauptsächlich aus Heloise‘s Sicht. Diese hatte sich auf Informationen zu einem Wirtschaftsskandal verlassen, die sich als falsch herausstellten. Also versucht sie, zusammen mit ihrem Bekannten aus dem Wirtschaftsministerium der Sache auf den Grund zu gehen. Und natürlich will sie wissen, was hinter dem Mord an Mossin und die Briefe von Anna steckt. Trotz der Warnung eines ehemaligen Kollegen gibt sie nicht auf und bringt sich selbst in Gefahr. Von Anna erfährt man zuerst nicht viel, es gibt kurze Kapitel aus ihrer Sicht. Erst zum Ende kommt sie nochmal zum Zuge. Ebenfalls wird über die Polizeiarbeit und Schäfer’s Team geschrieben. Die Ermittlungen kommen nicht wirklich gut voran. An ihren Hauptverdächtigen kommt die Polizei nicht heran, da alle um ihn herum schweigen. Die Protagonisten haben alle ihr eigenes Päckchen zu tragen, wobei Schäfer privat entspannt und glücklich ist. Bei Heloise geht es turbulenter zu mit Job und nun noch die kryptischen Briefe von Anna, deren Geheimnis sie lüften will. Das Buch hat mir super gefallen. Es war von Beginn an spannend und durch die Perspektivwechsel wurde der Spannungsbogen auch noch gesteigert. Die Charaktere waren sehr authentisch beschrieben, ich war immer mittendrin und konnte mir alles gut vorstellen. Heloise und Schäfer fand ich sehr sympathisch, aber auch Anna, die man erst zum Schluss besser kennenlernt. Das Cover finde ich auch sehr schön. Die kleine Meerjungfrau auf einem einsamen Felsen. Wie Anna, die ganz alleine ihre Vergangenheit aufarbeiten will.