Endlich sich dem Schreiben widmen, das möchte der pensionierte Gymnasiallehrer Georg Hauser, jetzt, da er aller Verpflichtungen ledig ist. Doch die Ereignisse in Hausers Ruhestand nehmen eine fatale Wendung. Die einzige Quelle für sein Selbstbewußtsein, seine Arbeit, ist versiegt. Die frühere Respektsperson entpuppt sich als schwach, von Ängsten gehetzt und Süchten ausgeliefert. Mit Macht brechen sich Hausers versteckte sexuelle Obsessionen Bahn. Nun, da die dringend nötige Anerkennung nicht mehr aus seiner Arbeit als Lehrer kommt, muß er sie sich kaufen. In Nürnberg taucht er heimlich ins Rotlichtmilieu ein. Dort ist er wer, solange er solvent ist. Als die Hure Constanze ihn zielsicher als spendablen und leicht zu manipulierenden Goldesel identifiziert, nimmt das Unglück Fahrt auf. Hauser phantasiert sich eine Liebesbeziehung mit Constanze herbei und läßt sich willig ausplündern. Der Strudel dreht sich schneller und immer schneller und zieht Hauser unwiderstehlich hinab. Mit psychologischem Scharfblick breitet Marlene Aalborg Hausers Doppelleben aus und schreckt nicht vor drastischen Details zurück. Zu besichtigen ist, wie eine lange konservierte Fassade bürgerlicher Wohlanständigkeit in sich zusammenfällt, Hauser ein anderer wird und nach einem Schock in der Realität landet.