Zwischen Kunst und Gott. Zu Novalis' "Hymnen an die Nacht"

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1.0, Humboldt-Universität zu Berlin, Veranstaltung: HS Krankheit in der Moderne, 17 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Novalis ‚Hymnen an die Nacht’ ist ein subtiler, widersprüchlicher Text, der seinen Lesern seit zwei Jahrhunderten zahlreiche Fragen aufgibt: „Spricht aus dem Text eine tiefe Todessehnsucht oder nicht doch eher pragmatische Lebensbejahung?“ Oder: „Fügt sich die sechste Hymne in die Struktur der übrigen Hymnen ein oder muss sie als ein einzelnes Gedicht gelesen werden?“ Die Novalis-Forschung hat auf diese und andere Fragen viele Antworten gefunden, zumeist wurde aber diesem sehr komplexen Text eine Vorstellung des Autors Novalis untergeschoben und der Text auf eine weltanschauliche Position reduziert. Diese Interpretationen wirkten meist sehr schlüssig und fundiert, jedoch tauchten die Widersprüche des Textes wieder zwischen den verschiedenen Interpretationen auf. In meiner Arbeit hingegen möchte ich den Anspruch fahren lassen eine geschlossene Deutung zu erzielen. Widersprüchlichkeit wird als Signatur der Moderne verstanden und so wird versucht die Widersprüche des Textes nicht zu nivellieren, sondern zu akzentuieren. Novalis tastete sich in den ‚Hymnen an die Nacht’ sprachlich an die Probleme seiner Zeit heran und scheiterte schließlich sie zu erfassen, nicht aus Unvermögen, sondern im Gegenteil: als genauer Seismograph seiner war ihm die Eindeutigkeit früherer Zeiten nicht mehr möglich. Die Synthesen, die der Text also scheinbar immer wieder findet, dürfen also nicht als Wegsteine eines Pfades zu esoterischem Wissen gelesen werden, sondern als Prozess einer fortschreitenden Verunsicherung. Diese Brüche durchziehen alle Ebenen des Textes, von der Wahl der formalen Mittel, bis zu den inhaltlichen Erörterungen: Vom Verhältnis des Christentums zur Antike, von Religion zu Philosophie, von Lyrik und Prosa, Ich und Wir, Euphorie und Melancholie. Aus dieser Problemstellung ergibt sich, dass die Arbeit in zwei Teile fällt. Im vorbereitenden, ersten Teil lese ich die Hymnen horizontal und gebe eine textnahe Interpretation in chronologischer Reihenfolge; im zweiten Teil gehe ich vertikal durch den Text, um thematische Zusammenhänge zu behandeln.

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