Wer Becky Chambers liebt, wird auch dieses Buch mögen. Unter den Menschen des Planeten Bitter (jede Ähnlichkeit mit der Erde ist rein zufällig) lebt eine bunte Mischung mehr oder weniger queerer Mutanten: Hexen, Schmiedinnen, Telepathen und viele andere. Das Liebespaar Ama und Mara, das gerade drei ziemlich seltsame Kinder adoptiert hat, versucht, sich und ihren telepathischen Schicksalsgenossen einen Platz in der menschlichen Gesellschaft zu verschaffen. Doch dafür müssen sie sich in den Dienst der Regierung stellen. Die beauftragt sie, Außerirdische zu finden, die sich ebenfalls auf Bitter niedergelassen haben. Also machen sich Ama, Mara, ihre Kinder und ihre Freunde an die Arbeit und werden bald fündig. Doch was sie finden, wird sie und ihre Welt für immer verändern... Die Heldinnen und Helden des mehr als nur ein wenig satirischen Steampunk-Fantasy-Romans "Wahlfamilien en gros" plagen sich nicht nur mit fliegenden Monstern und übelwollenden telepathischen Flüssigkeiten herum. Sie haben Hautprobleme, Ängste, Vorurteile und Behinderungen, ja sie müssen sogar gelegentlich auf's Klo (was für Fantasy-Helden recht ungewöhnlich ist). Sie suchen ihren Platz in einer sich rasch verändernden Welt widerstreitender Religionen, sich bekriegender Staaten und feindseliger Ideologien und basteln dabei hartnäckig an ihrem persönlichen Glück. Manchmal klappt das sogar, es handelt sich schließlich um Fantasy. "Wahlfamilien en gros" ist der zweite Roman einer Serie, kann aber als eigenständige Geschichte gelesen werden. In einer kleinen Einführung wird der Inhalt des ersten Teils "Ableger und andere Wege sich fortzupflanzen" erzählt. Am Ende steht ein ausführliches "Wer ist wer?", das den Leserinnen und Lesern hilft, sich in der bunten Welt Bitter zurechtzufinden.