Der Arbeitsmarkt im Shareholder-Kapitalismus und die Rolle der Gewerkschaften

· GRIN Verlag
5.0
1 review
Ebook
29
Pages
Eligible

About this ebook

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Ausbildung, Organisation, Note: 2,3, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem Ende des Fordismus unterliegt der Arbeitsmarkt, d.h. dessen Akteure und Institutionen, andauernder struktureller Veränderungen. Ein neues einheitliches Produktionsparadigma hat sich nicht etabliert, vielmehr besitzt die Entwicklung einen prozesshaft-dynamischen Charakter mit vielen, auch widersprüchlichen Trends (etwa vergleichbar mit dem physikalischen Zustand der Entropie), was eine ungeheure Komplexität nach sich zieht. Für die Gewerkschaften bedeutet das, dass tradierte arbeitspolitische Maßnahmen und Beziehungen partiell entwertet wurden. Das Auffinden einer relevanten Antwort, als wichtigster kollektiver Vertreter der Arbeiterschaft und sozialpolitischer Einflussfaktor auf die neuen Anforderungen, ist ihnen bis dato nicht gelungen. Das belegt auch die Zahl von 3,94 Mio. Erwerbslosen im Juli 2005 , welche zwar einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit signalisiert, aber noch längst nicht die viel beschworene Trendwende am Arbeitsmarkt. Ökonomen sind sich einig, dass die hohen Arbeitskosten und die Steuerlast den Wirtschaftsstandort Deutschland unattraktiv werden lassen. Qualifizierte Fachkräfte und ein hohes Bildungsniveau rechtfertigen die hohen Löhne nicht mehr, ganz besonders weil diese Vorraussetzungen mittlerweile auch in anderen, billigeren Staaten erbracht werden. Die Folgen sind hinlänglich bekannt, Verlagerung von Produktionsstandorten ins Ausland, steigender Kostendruck auf die sozialen Sicherungssysteme und letztendlich Rückbau des Sozialstaates. Vor diesem Hintergrund wirken gewisse Forderungen der Gewerkschaften, beispielsweise die nach höheren Löhnen, irgendwie realitätsfern. Die weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands sorgt für steigende Kritik am System deutscher Interessenvertretung. Manch Befürworter des liberalisierten Marktes denkt gar offen über deren Abschaffung nach. Dass Gewerkschaften aber nicht nur „Arbeitplatzvernichter“, wenn überhaupt, sind, soll im Folgenden dargelegt werden. Ihre Relevanz als kollektive Interessenvertretung der Arbeitnehmer bleibt für die Zukunft bestehen. Ein struktureller Neuaufbau und eine arbeitspolitische Neuorientierung werden hierfür vonnöten sein.

Ratings and reviews

5.0
1 review

Rate this ebook

Tell us what you think.

Reading information

Smartphones and tablets
Install the Google Play Books app for Android and iPad/iPhone. It syncs automatically with your account and allows you to read online or offline wherever you are.
Laptops and computers
You can listen to audiobooks purchased on Google Play using your computer's web browser.
eReaders and other devices
To read on e-ink devices like Kobo eReaders, you'll need to download a file and transfer it to your device. Follow the detailed Help Center instructions to transfer the files to supported eReaders.