„Einsprachigkeit ist heilbar (Nelde 1997) – von dieser gemeinsamen Überzeugung ausgehend haben sich die Mitwirkenden in der Sektion 29 auf dem XXX. Romanistentag, der vom 22. bis 27. September 2007 in Wien stattfand, mit Mehrsprachigkeit als Schlüsselkompetenz: Theorie und Praxis in Lehr- und Lernkontexten beschäftigt. Neben der thematischen Ausrichtung war es das besondere Anliegen der Sektion, VertreterInnen aus unterschiedlichen Bereichen zusammen zu bringen, um einen fruchtbaren Diskurs zum aktuellen Stand der Thematik sowie zu deren Perspektiven zu initiieren: Somit sind unter den Beitragenden Linguisten, Didaktiker aus der Hochschule sowie Lehrende aus der Praxis vertreten. Behandelt werden u.a. jüngere sprachenpolitische Entwicklungen innerhalb Europas aus der Perspektive der Mehrsprachigkeit und Mehrsprachigkeit an der Schule von der Geschichte über die Gegenwart hin zur Zukunft, für die ein Paradigmenwechsel und ein Gesamtsprachencurriculum eingefordert werden. Ferner befassen sich einige Beiträge mit dem konkreten Potenzial von Mehrsprachigkeitsdidaktik in der Praxis, wobei auch auf eine wissenschaftstheoretische Verortung nicht verzichtet wird, wenn etwa Mehrsprachigkeitsdidaktik zu ihren Referenzwissenschaften in Beziehung gesetzt wird. Im Gegensatz zum aktuellen „Trend“ in der Romanistischen Fachdidaktik bleibt auch die Verzahnung mit dem Lateinischen nicht unberücksichtigt. Darüber hinaus werden innovative Lehr- und Lernstrategien präsentiert. Letztlich wird neben der aktuell im Fokus stehenden Lernorientierung auch der in den letzten Jahrzehnten eher etwas „stiefkindlich“ behandelten Lehrerorientierung Raum gegeben.