Die Zeitgeschichtsforschung hat sich in den letzten Jahren verstärkt mit der nationalsozialistischen „Germanisierungspolitik“ in Ostmitteleuropa beschäftigt. Dabei wurde die Umsiedlung von Angehörigen deutscher Minderheiten allerdings eher am Rande behandelt. Die Arbeit untersucht Ursachen und Entscheidungsprozesse, die zur Abkehr von einer auf die Erhaltung deutscher Minderheiten gerichteten „Volkstumsarbeit“ hin zu einer dezidierten Umsiedlungspolitik führten. Im Zentrum stehen Sonderbehörden wie der „Reichskommissar für die Festigung deutschen Volkstums“, die „Volksdeutsche Mittelstelle“ und die „Einwandererzentralstelle“. Neben politik- und institutionengeschichtlichen Aspekten wird vor allem das Schicksal der Umsiedler untersucht, das sich deutlich vom Propagandabild einer privilegierten Aufnahme in die „Volksgemeinschaft“ des Dritten Reiches unterschied.