Der Irak-Krieg im Fernsehen: Eine Analyse der Fernsehberichterstattung des III. Irak-Krieges in Bild, Ton und Sprache

· GRIN Verlag
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Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,0, Universität zu Köln (Institut für Theater-, Film-, und Fernsehwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Chris Cramer sieht die Berichterstattung des III. Irak-Krieges als Demonstration der neuen Möglichkeiten des Fernsehens reale Geschehnisse in „Echtzeit“ wiederzugeben um so dem Zuschauer den Eindruck zu vermitteln, er könne das Kriegsgeschehen im Irak nicht nur live beobachten, sondern auch diewirkliche Weltund folglich denechtenKrieg „miterleben“. Zugleich reflektiert sein Statement das grundlegende Paradoxon von Fernsehen und Realität. Denn das, „[w]as wir über unsere Gesellschaft, ja über die Welt, in der wir leben, wissen, wissen wir durch die Massenmedien”. Wie soll es also möglich sein, dass das Fernsehen, das ansich eine Realität konstruiert, nun einewirkliche Weltin die Welt transportiert ohne sie zu konstruieren? Das Paradoxon des Fernsehens besteht darin, dass reale Geschehnisse reflektiert werden, diese aber durch die Selektion von Informationen und Bildern eine bestimmte Perspektive auf die Welt erzeugen. Als die Amerikaner am 09. April 2003 Bagdad eroberten und als Beweis für die Einnahme der Stadt die Fernsehnachrichten den Fall der Saddam Statue übermittelten, wurde eine Gruppe euphorisch schreiender Iraker auf dem Paradise Platz im Zentrum Bagdads gezeigt, die den Fall der Saddam Statue als Befreiung bejubelten. Bilder des Kampfes um Bagdad wurden allerdings nicht übermittelt, da der Eindruck vermittelt werden sollte, dass die Iraker auf ihre Befreiung durch die USA widerstandslos gewartet hätten. Während die Nachrichten kolportierten, dass tausende Iraker die US-Soldaten erfreut willkommen hießen und bei dem Sturz der Saddam Statue amerikanische Hilfe in Anspruch nahmen, waren de facto nur einige hundert Menschen auf dem Platz zu sehen, von denen nicht klar war, ob sie Saddam-Anhänger waren oder nicht. Diese Frage war für die Medien jedoch irrelevant, da es um die Übermittlung eines positiven Images für die USA ging. Aufgrund dessen wurde nur ein bestimmter Blickwinkel auf den Einmarsch der Amerikaner an den Zuschauer weitergegeben, denn „TV loves a good topple. [..] Whether the Berlin Wall or a political statue, these historic crumbles are among the most memorable television images of our age.“ [...]

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