Zu Voltaires "Le Monde comme il va": Die Relativierung aller moralischen Urteile

· GRIN Verlag
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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Philipps-Universität Marburg (Institut für Romanische Philologie), Veranstaltung: Voltaire: Romans et contes, Sprache: Deutsch, Abstract: Le Monde comme il va ist im Gegensatz zu anderen Erzählungen Voltaires, wie beispiels-weise Zadig, L’ingénu und Candide, weniger bekannt und wissenschaftlich untersucht worden. Dieser geringe Bekanntheitsgrad ist erstaunlich, denn Le Monde comme il va ist geradezu repräsentativ für die Gattung des „conte philosophique.“ Außerdem überzeugt die Erzählung durch eine komplexe Handlung mit weitreichenden Interpretationsmöglichkeiten und sprachlichen Raffinessen, die durch ironische Formulierungen erzielt werden. Durch den aktuellen Forschungsansatz einiger Literaturwissenschaftler, die Stadt Persepolis mit Paris gleichzusetzen, hat der Text heute ebenfalls ein historisches Interesse. Ab 1704 wurden die Geschichten aus 1001 Nacht (um 956) von Antoine Galland (1646-1715) ins Französische übersetzt und nahmen Einzug in die literarische Welt des Abend-landes. Die orientalischen Märchen wurden allerdings als Unterhaltungsliteratur betrachtet, als nette Geschichten ohne Bedeutung. Die „contes philosphiques“ hingegen unterscheiden sich von den Erzählungen des Orients in einem wichtigen Punkt. Sie beinhalten eine „vérité fine“, einen tieferen Sinn, der den Leser nicht nur amüsieren, sondern auch zum Nachdenken anregen soll. Die „vérité fine“ ist kasuistisch, das heißt von Fall zu Fall ent-scheidend. Auf den folgenden Seiten werde ich herausarbeiten, welche „vérité fine“ Le Monde comme il va beinhaltet und dabei den conte unter verschiedenen Aspekten untersuchen. Dabei werde ich im ersten Teil eine hauptsächlich textimmanente Analyse durchführen. Danach werde ich auf die beiden Prophetenerzählungen eingehen, die Voltaire in Le Monde comme il va mit eingebunden hat. Diese Betrachtungsweise ist nicht unerheblich, weil Voltaire die Bibel häufig als Inspirationsquelle verwendete. Im letzten Teil werde ich mich mit der Interpretation unter biographischen Gesichtspunkten befassen und diese exemplarisch verdeutlichen. [...]

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