Pfitzner und seine Darstellung des 16. Jahrhunderts in der musikalischen Legende „Palestrina“

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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,3, Universität des Saarlandes (Fachrichtung 3.7 - Musikwissenschaft), Veranstaltung: Hauptseminar: Musiktheater des 20. Jh. in Deutschland, Sprache: Deutsch, Abstract: Die musikalische Legende Palestrina wird sowohl von weiten Kreisen der Fachliteratur als auch vom Komponisten selbst als sein Hauptwerk bezeichnet. Der Komposition wurde von Pfitzners musikdramatischen Schöpfungen die größte öffentliche Aufmerksamkeit zuteil, wenngleich ein internationaler Bekanntheitsgrad bis heute nicht erreicht wurde. Rectanus äußert sich in seiner Schrift Leitmotivik und Form begeistert zu der Komposition: „Außergewöhnliche und bedeutsame Züge heben dieses Werk aus dem gesamten musikdramatischen Schaffen des Meisters und seiner Zeit heraus und verleihen ihm den Stempel des Epochalen und Großen.“ Tatsächlich sind einige Aspekte des Palestrina als außergewöhnlich zu bezeichnen. Die Urzelle des Werks, das von Pfitzner selbst geschriebene Libretto, ist von sehr hoher Qualität und wurde in vielen Aufsätzen gänzlich unabhängig von Pfitzners Musik besprochen. Die Dichtung war vollständig vor dem Beginn der musikalischen Ausarbeitung abgefasst. Der dramaturgische Aufbau der Handlung ist höchst unüblich und hat in den Rezensionen damals und heute viel Kritik und Unverständnis hervorgerufen: Der eigentliche Höhepunkt in Bezug auf Spannung und Intensität des Werks liegt klar im ersten Akt, in der Inspirationsszene, danach folgen jedoch, je nach Aufführung, noch circa zwei Stunden Musiktheater. Pfitzner musste sich gegen zahlreiche Vorwürfe verteidigen, allen voran den, dass der zweite Akt schlichtweg überflüssig sei. In einer Schrift Pfitzners über sein Werk berichtet er von Theaterdirektoren, die ihm vorschlugen, den zweiten Akt doch in verkürzter Form von einem Conférencier erzählen zu lassen. Es ist sicher hinterfragenswert, ob die dramatische Konzeption, aus rein pragmatischer Sicht und vor allem aus Perspektive der Rezipienten, klug angelegt ist. Die Art der Konzeption liegt jedoch in Pfitzners intendierter Philosophie der Oper begründet, auf die in den Kapitelpunkten II.4 und II.6 noch genauer eingegangen wird. Sie ist daher nicht leichtfertig veränderbar. Auch musikalisch bietet das Werk kontroverses und interessantes Material: Thomas Mann bezeichnete den Palestrina, unter anderem mit Blick auf die morbiden Elemente der Komposition, als „Grabgesang der romantischen Oper“. Es verbinden sich in ihr vielfältige Elemente der Rückgewandtheit, Zitate sowohl aus Palestrinas Werken, Werken von Bach und Luther, sowie aus Pfitzners eigenen Kompositionen...

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