China hat in den letzten zwanzig Jahren eine beachtliche ökonomische Modernisierungsleistung erbracht. Es wird aber nach wie vor autoritär regiert. Gegenstand dieses Buches ist die innergesellschaftliche Politik der Volksrepublik China. Zunächst wird mit einem historischen Überblick und mit den wichtigsten Eckpunkten des Sozialverhaltens, darunter Beziehungspflege und Gesichterspiel, die politische Kultur Chinas vorgestellt. Es folgt die Schilderung der wichtigsten Institutionen des politischen Systems: Parteiführung, Zentralregierung, Provinzen und kommunale Verwaltungen. Dabei geht es vor allem um die informellen und personalisierten politischen Praktiken. Sie werden auch am Beispiel des Verhältnisses von Partei und Staat zur Unternehmenswelt erörtert. Abschließend werden die brisantesten Probleme des Landes, die Armut und Diskriminierung der bäuerlichen Bevölkerungsmehrheit, die Rechtlosigkeit der ländlichen Wanderarbeiter und die Folgen der Liquidierung der Staatswirtschaft geschildert.