In ihrem Zentrum steht die spätvorexilische Datierung des Deuteronomiums und die nachexilische Datierung der Priesterschrift. Auf dieser kritisch geprüften Quellenbasis ist die Unterscheidung alttestamentlicher Geschichtsschreibung vor und nach dem Gesetz möglich geworden. Nachdem die Prolegomena Jahrzehnte hindurch im Schatten formgeschichtlich dominierter Forschung gestanden haben, lassen epigraphische Funde und ikonographische Forschung der jüngeren Vergangenheit Wellhausens Rekonstruktion der Religion des vorexilischen Israel wieder als hochaktuell erscheinen.
Zwanzig Jahre nach dem letzten Nachdruck wird dieses flüssig und spannend geschriebene Buch, erweitert durch ein benutzerfreundliches ausführliches Stellenregister, wieder zugänglich gemacht. Es gehört unter den forschungsgeschichtlich relevanten Werken in die Hände jedes am Alten Testament Interessierten. Ohne Kenntnis der Prolegomena kann man den Gang der alttestamentlichen Forschung im 20. Jahrhundert nicht verstehen.
Das Buch sollte wieder zur Pflichtlektüre im Studium der Theologie und semitischen Religionsgeschichte werden.