Rameaus Neffe (der Originaltitel lautete Le Neveu de Rameau) ist ein philosophischer Dialog von Denis Diderot. Rameaus Neffe, die titelgebende Hauptfigur, leidet darunter, nur der Neffe seines berรผhmten Onkels Jean-Philippe Rameau, des groรen Musikers zu sein. Jean-Philippe Rameau hatte vier Schwestern und fรผnf Brรผder, von denen der Claude Rameau (1690-1761) der Vater des Jean-Franรงois Rameau (1716-1777), des Neffen von Rameau, war. Auch er war Musiker, Organist und Komponist. Er kritisiert den Kulturbetrieb, zeigt sich zugleich aber abhรคngig von demselben. Rameaus Neffe ist nur ein Pulcinella der reichen Gesellschaft, hรคlt sich aber fรผr ein verkanntes Genie. Mit Rameaus Neffen legt Diderot die Seele eines gescheiterten Kรผnstlers offen: รผberheblich und maรlos in seiner Leidenschaft, zugleich abhรคngig von der Gunst seiner Gรถnner.