Bereits vor Konstantin hat es christliche Versammlungsstätten und auch Kirchengebäude gegeben. Anhand literarischer und archäologischer Quellen versucht Reiner Sörries eine Rekonstruktion des weitgehend unbekannten Kirchenbaus in den ersten drei christlichen Jahrhunderten. Obwohl der frühchristliche Kirchenbau zu den zentralen Themen der Christlichen Archäologie gehört, wurde – der Annahme folgend, dass es Kirchen im eigentlichen Sinn erst nach der konstantinischen Wende geben kann – den Kirchen vor Konstantin bisher kaum Beachtung geschenkt. Dieser Band nimmt sich der Frage an, welcher Bau tatsächlich als "die älteste Kirche der Welt" gelten kann. Dabei zeichnet der Autor die prozessuale Entwicklung der frühchristlichen Kultstätten nach: Ein Weg von zweckdienlichen, temporär genutzten Räumen über permanent dem Gottesdienst dienende Gebäuden bis hin zu den ersten, eigenständigen Kirchengebäuden, die es zweifellos bereits vor Konstantin gegeben hat.