Roland Schimmelpfennig, vielfach ausgezeichnet und in Deutschland wie international einer der meistgespielten deutschsprachigen Dramatiker, gibt in "Ja und Nein" erstmals ausfรผhrlich Auskunft รผber sein kรผnstlerisches Selbstverstรคndnis und darรผber, was Theater ist und sein soll: einfach, verdichtend, ein Kunstwerk, ein Spiel, erzรคhlend, ein Raum fรผr Dialog, ein Gesprรคchsangebot. Es ist steter Versuch, die Welt spielerisch zu durchmessen. "Ja und Nein" basiert auf drei im Rahmen der 2. Poetikdozentur fรผr Dramatik an der Universitรคt des Saarlandes im Winter 2012/13 in Saarbrรผcken gehaltenen Vortrรคgen. Einkreisend, ernst und selbstironisch, gelegentlich scharf, erlรคutert Schimmelpfennig seine Dramatik: Einflรผsse aus Film, Musik und Literatur, die Entstehung seiner Stรผcke, sein Verhรคltnis zum Stadttheater, zur Theorie, zu Jรผrgen Gosch und zum Inszenieren, zu Kritikern, zu Euripides, Sophokles und Shakespeare, zur leeren Bรผhne als dem magischen Ort des Theaters, zum Theater nach den Theaterrevolutionen. Er zitiert aus seinen Stรผcken und konturiert Schritt fรผr Schritt den Kern seiner Poetik: die Erzรคhlung auf der Bรผhne, das narrative Theater, in dem nicht die Sprache, sondern der Mensch im Zentrum steht.