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S. L.
Das Buch teilt sich in verschiedene Abschnitte auf. Die Kapitel sind nicht ganz so lang gehalten, was ich immer sehr schätze. Der Schreibstil ist sehr detailliert, aber trotzdem flüssig zu lesen. Insgesamt ist das Buch schon eins von der spannenden Sorte. Jedoch erschweren die vielen Personen den Durchblick. Es wäre ratsam, wenn man die vorherigen Bände der Serie kennen würde, bevor man hier weiterliest. Mir war die Geschichte zu sehr in die Länge gezogen. Außerdem waren mir viele Personen der Handlung sehr unsympathisch, wo ich mich dann beim Lesen nicht ganz so wohl fühle. Insgesamt ein spannender Spionagekrimi, der aber zu viele Personen an zu vielen Handlungsorten agieren lässt und leider tritt in diesem Band auch Judiths Beruf ganz in den Hintergrund.
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Hara Kiri
Mit „Schatten der Toten“ vollendet Elisabeth Herrmann ihre Serie um die Tatortreinigerin Judith Kepler. Da sich das Buch um Spionage, Gegenspionage und Verrat bei der Spionage dreht, war ich zugegebenermaßen etwas überfordert. Herrmann schreibt gut, keine Frage, aber die ganzen Verwicklungen fand ich teilweise dann doch undurchschaubar. Mir gefiel Judith in ihrem ersten Abenteuer, in dem sie noch wirklich sie selbst war, viel besser. Sehr viele Handlungsstränge – auch teilweise welche, die mir wie Füllmaterial vorkamen – zogen das Buch stark in die Länge. Ein etwas einfacherer Aufbau hätte der Handlung in meinen Augen eher gut getan. Schön fand ich, dass Judith in Frederic endlich jemanden findet, mit dem sie glücklich werden könnte. Doch auch ihm ist sein Job wichtiger und so wird er in diesem aufwändigen Fall beinahe zwischen den Fronten zerrieben. Denn hier gilt nur eines: das Gesetz der Rache. Und das Gesicht dahinter hat es auf jemand ganz bestimmtes abgesehen. Die Story ist gut aufgebaut und wartet mit ein paar Wendungen auf, die der Leser so nicht erwarten konnte. Das fand ich gut gelungen und überraschend. Hier fand ich auch die Detailliebe der Autorin sehr gut, die ihre Charaktere größtenteils logisch handeln lässt und die Hintergründe gewisser Geheimdienste nicht immer gut dastehen lässt. Fazit: für mich etwas undurchschaubarer, aber gut aufgebauter und teilweise auch recht spannender Abschluss der Serie um die Tatortreinigerin Judith Kepler.
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Dani Ela
Krimis mit Polizisten, Journalisten oder Privatdetektiven im Mittelpunkt habe ich schon viele gelesen, über eine Tatortreinigerin jedoch noch keine. Ich stellte mir dies sehr innovativ und interessant vor und war deswegen sehr gespannt auf Elisabeth Herrmanns Buch „Schatten der Toten“. Ziemlich schnell stellte ich allerdings fest, dass dieser Krimi etwas ganz anderes ist, als ich mir vorgestellt hatte und Enttäuschung machte sich breit. Judith Kepplers Beruf ist für den Verlauf der Handlung komplett irrelevant. Sie könnte genauso Sekretärin, Taxifahrerin oder Verkäuferin sein. Bis auf in den ersten beiden Seiten erleben wir sie nie bei ihrer Arbeit und der Tatort hat auch nichts mit der Handlung zu tun. Hier geht es nicht um die Aufklärung eines Mordes sondern um Judiths private Geschichte. Diese hat in den beiden Vorgängerromane bereits ihren Lauf genommen. Mir waren die ersten beiden Teile nicht bekannt, die wichtigsten Rahmendaten werden im dritten Band noch einmal zusammen gefasst, so dass ich gut mitgekommen bin. Trotzdem würde ich empfehlen, die Serie der Reihe nach zu lesen. Judith Keppler ist eine Protagonistin, die mir schnell sympathisch wurde. Sie lebt ein Einsiedlerdasein und wirkt nach außen sehr unnahbar, trotzdem kristallisiert sich schnell heraus, dass unter der harten Schale ein weicher Kern schlummert. Sie sorgt sich um ihren erkrankten Chef und kümmert sich um die Halbwaise Tabea. Sie setzt sogar Himmel und Hölle in Bewegung um den Vater des Mädchens zu finden, als es ins Krankenhaus muss. Hätte sich der Roman einzig und allein um Judith gedreht, hätte ich sicherlich noch einen Stern mehr vergeben. Die zweite Hauptfigur, Isa Kellermann, konnte ich leider weniger gut leiden. Nach dem Tod ihrer Mutter verfolgt Isa nur noch ein Ziel, sie möchte Bastide Larcan – Judiths Vater – finden und mit ihm abrechnen. Dabei geht sie buchstäblich über Leichen, schreckt vor Sabotage und Landesverrat nicht zurück. Dieses Wirrwarr aus den verschiedenen Geheimdiensten, sei es Stasi, KGB, BND oder Mossad war mir persönlich zu viel und zu konfus. Ich gestehe, dass ich Isas Kapitel ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch überflogen habe und hoffte, dass wir schnell wieder zu Judith wechseln. Der Showdown ist dann auch extrem blutig und actiongeladen. Meiner Meinung nach kommt diese Serie nicht an die um den Anwalt Vernau oder Sanela Belara heran. Ich fand „Schatten der Toten“ okay, aber die Begeisterung blieb aus. Die beiden Vorgänger werde ich eher nicht lesen. Der Cliffhanger am Ende von Band 3 mach mich jedoch schon irgendwie neugierig, wie es nun noch weiter gehen könnte, so dass ich einem 4. Buch eine Chance geben werde.