Sonnenstaat ist ein Werk, das den wirtschaftlichen und politischen Aufbau eines idealen Staates darstellt. Die Darstellung erfolgt in Form eines poetischen Dialoges zwischen einem genuesischen Schiffskommandanten und dem GroΓmeister der Hospitaliter. Der Genuese ist beim GroΓmeister zu Gast und erzΓ€hlt von seiner letzten Reise und dem Aufenthalt im Sonnenstaat. Sein Gastgeber treibt das GesprΓ€ch mit Fragen zu Alltag, Politik und Lebensweise der "Solarier" voran. Campanello fΓΌhrt im Sonnenstaat alle sozialen Γbel auf das Privateigentum zurΓΌck. Dieses will er mit seiner kollektivistischen Gesellschaftsordnung, die sΓ€mtliche Lebensbereiche umfasst, beseitigen. Genau ermittelte BedarfsplΓ€ne bestimmen demnach die Produktion. Die Institution der Familie, die das materielle Denken fΓΆrdert und deshalb das Privateigentum stΓΌtzt, soll aufgelΓΆst werden. An ihrer Stelle soll ein Frauen- und Kinderkommunismus verwirklicht werden, der eugenischen Zielen dient. Im "Sonnenstaat" bedeutet die Gattung alles, das Individuum nichts. Tommaso Campanella (1568-1639) war ein italienischer Philosoph, Dominikaner, neulateinischer Dichter und Politiker.
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