Masterarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Raumwissenschaften, Stadt- und Raumplanung, Note: 1,7, Hochschule für Technik Stuttgart (Masterstudiengang Stadtplanung), Veranstaltung: Stadtplanung, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Masterarbeit wird das aktuell brisante Thema der Gentrifizierung analysiert, beispielhaft dargestellt am Mannheimer Stadtteil Jungbusch. Das Quartier ist nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem Auffangbecken für sozial benachteiligte geworden, unterliegt aber in den letzten Jahren zunehmend einem Wandel und gilt heute als das Vorzeige-Multi-Kulti-Viertel Mannheims. Die zu beantwortenden Forschungsfragen lauten „Gibt es Gentrifizierung im Jungbusch?“ und „Mit welchen planerischen Instrumenten kann dieser Prozess gesteuert werden?“ Die Arbeit gliedert sich dabei in drei Teile: Theorie, Empirie und Synthese. Im ersten Teil „Theorie“ wird der Stadtentwicklungsprozess Gentrifizierung definiert und der Prozessablauf aufgezeigt. Ebenso werden die Ursachen und Wirkungen der Gentrifizierung sowie die planerischen Instrumente, mit denen Gentrifizierung gefördert und beschränkt werden kann, analysiert. Im zweiten Teil „Empirie“ widmet sich diese Arbeit dem Untersuchungsquartier Jungbusch in Mannheim. Dabei werden die Entwicklung des Quartiers, die heutige Situation und wie bisher mit dieser umgegangen wird dargestellt. Ebenso werden die künftigen Rahmenbedingungen aufgezeigt. Die Analyse zur Identifikation des Gentrifizierungsprozesses im Jungbusch zeigt, dass es Entwicklungen im Quartier gibt, die auf eine Gentrifizierung hindeuten. Insbesondere funktional, mit einer vitalen Kreativwirtschaft und zunehmenden gastronomischen Angeboten, zeigen sich Gentrifizierungstendenzen. Aber auch sozial und symbolisch zeigen sich deutliche Veränderungen. In Teil III der Arbeit werden vorab zunächst grundlegende Handlungsempfehlungen zur Stabilisierung des Quartiers ausgesprochen. Anschließend werden zwei unterschiedliche Strategien zum Umgang mit der Gentrifizierung entwickelt: Strategie 1 „Laissez-Faire“ setzt auf ein „Geschehen lassen“ und Unterstützen der Gentrifizierung, vor allem durch hochwertige Modernisierungen und das weitere Anlocken von Studenten und Kreativen. Strategie 2 „Gentlification“ setzt hingegen auf ein Eingreifen, um eine soziale Mischung zu erreichen und Verdrängungen zu verhindern. Wichtig ist hierbei insbesondere der Erlass einer Erhaltungssatzung um Luxusmodernisierungen einschränken zu können und die Steuerung über kommunalen Wohnungsbestand als wichtiges Instrument der Stadtentwicklung. Darüber hinaus werden die Arbeit abschließend überquartierliche Forderungen an eine neue Stadtpolitik aufgestellt.
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