Kunstkritik ist publizistische Praxis und zugleich eine Form der ästhetischen Reflexion. Stefan Lüddemann führt das doppeldeutige Phänomen Kunstkritik in seinem Buch vor. Er fragt nach den aktuellen Möglichkeiten und Grenzen der Kunstkritik, indem er ihre Aufgaben in einer Zeit nach den Avantgarden untersucht. Die Frage nach dem Stellenwert der Kunstkritik in dem Tableau miteinander konkurrierender Medien der Kunstvermittlung wird ebenso behandelt, wie die Reaktionen der Kunstkritik auf die Berliner »MoMA«-Ausstellung.Einer Einführung in die fachgerechte Erarbeitung von Kunstkritiken folgen eigene Kunstkritiken des Autors aus dem Jahrzehnt, das die Jahrhundertwende umrahmt. In Beiträgen zu Künstlern von Joseph Beuys bis Gerhard Richter entsteht ein Kaleidoskop zeitgenössischer Kunstentwicklung. Diese Beiträge verbindet die leitende Frage nach den Leistungen der Kunst für ein erweitertes Verständnis unserer Gegenwart.