Katie Higgins war das erste Mädchen, in das ich mich je verliebt habe. Als wir sechzehn waren, haben wir zusammen den Sommer am Fisher-See verbracht, und danach haben wir uns nie wiedergesehen. Jetzt ist mein Leben beschissen, ich habe meinen Job verloren, und mein Vater hatte gerade einen Schlaganfall. Aus all diesen Gründen hat es mich wieder an den Fisher-See verschlagen. Und Katie auch. Katie heißt nicht mehr Higgins mit Nachnamen, weil sie jetzt verheiratet ist, drei Kinder hat und ihr viertes erwartet, aber ihr Besuch mit den Kindern am Fisher-See ist in Wirklichkeit eine Flucht – die Flucht vor einer Bedrohung, der sie sich auch dort nicht entziehen kann. Es gibt eine Menge Dinge, die ich tun könnte. Ich könnte mich verabschieden und nachhause fahren. Ich könnte bleiben und zusehen, wie ich mit all dem klarkomme. Aber am liebsten möchte ich bleiben und mich um Katie kümmern. Wenn ich mich auf sie konzentriere, dann muss ich mich vielleicht nicht mit meinen eigenen Problemen auseinandersetzen. Ja, das wird das Beste sein: Katies Leben in Ordnung bringen.
Katie:
Seit achtzehn Jahren habe ich Jake nicht mehr gesehen, aber in dem Augenblick, wo ich ihn wiedersehe, fühle ich mich so sicher wie seit einer Ewigkeit nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich auf das klare, kühle Wasser des Sees schaue, holen mich meine Erinnerungen ein. Mein erster Kuss. Mein erster Freund. Meine erste Liebe. Und der Reiz ist immer noch da. Ich kann bloß nicht darauf eingehen, und Jake kann es auch nicht. Unsere Geschichte hat vor achtzehn Jahren angefangen, und dann sind wir beide - jeweils mit einem anderen Partner - getrennte Wege gegangen. Jake ist bereit, mir über seine Vergangenheit zu erzählen, aber ich kann das nicht. Nie und nimmer. Aber wir können doch Freunde sein und noch einen Sommer miteinander verbringen, oder? Klar, können wir das.