Die vorliegende Übersetzung ist aus dem Wunsch entstanden, dem Lernenden des neutestamentlichen Griechisch eine gute Hilfe zu gewähren beim Übersetzen, und auch der gleichsam normale Bibelleser sollte hierin ein wenig vom Fluss des griechischen Urtextes erspüren und Mut finden, tiefer zu verstehen. Ich will nur daran erinnern, dass im Griechischen sehr häufig Partizipialformen des Verbs verwendet werden, um ein Stück Lebendigkeit in den Text zu bringen: darum klingt meine Übersetzung zunächst ein wenig befremdlich, denn ich habe dieses versucht, einfließen zu lassen. Wenn wir sagen: Ich sehe ihn bei der Arbeit!, sagt der Grieche häufig: Ich sehe ihn arbeitend!
Aber lassen wir das. Ich wollte nur dazu beitragen, den Urtext ein wenig mehr zu entschlüsseln für Liebhaber eines alten Werkes, dass so Welt und Gemüter bewegt hat und bewegt, weil es Geist und Seele eines Menschen in Bedrängnis zum Thema macht, der sich aber nicht selber reflektiert wie ein alter Stoiker, sondern vielmehr auf das Fundament seines Glaubens rekurriert, das Grund seines ganzen Lebens und Lebensentwurfes ist: der Herr Jesus. Damit transzendiert der Autor nicht nur sein Leben in Bedrohung (solche Reflexion ist Stoikern übrigens sehr eigen), er transzendiert die ganze Welt der Bedrohung, weil sie doch Schöpfung Gottes ist, der sich im Herrn Jesus den Menschen zuwendet, um sie zu retten. Damit, so meine ich, ist die Johannesapokalypse ein tiefes Zeugnis auch für heutige Menschen in Bedrohung, um Wege zu finden, den ganzen Unsinn zu transzendieren, aber nicht in Selbstreflexion allein, sondern auch im Öffnen für die Güte Gottes, der in Jesus Christus ein Empfinden dafür schenkt, dass die Realität einer bedrohenden Welt nur ein kleiner, sogar winziger Ausschnitt einer viel größeren Realität ist, die der Vertrauende ab und an zu vernehmen vermag. Und davon zeugt der Autor auf seine Weise...