Diplomarbeit aus dem Jahr 1989 im Fachbereich Soziale Arbeit / Sozialarbeit, Note: 1,0, Fachhochschule Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Neofaschistische Wandschmierereien häufen sich ebenso wie ausländerfeindliche Parolen an Mauern, Wänden und Parkbänken. Neofaschistische Aktionen und Gewalttaten, vor allem gegen ausländische Mitbürger nehmen zu. Organisierte neofaschistische Gruppierungen wie die ‚Nationalistische Front’ (NF), die ‚Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei’ (FAP) u.v.a. agieren in aller Öffentlichkeit und aktivieren leider in immer stärkerem Maße Jugendliche zu ihrem Sympathisantenkreis. Mit nationaler, sozialer und ökologischer Demagogie wenden sie sich vorwiegend an Jugendliche, genauer gesagt an junge Arbeiter, junge Arbeitslose und Schüler (vgl. dazu Klartext-Ausgaben der NF bis einschließlich 1988). Ebenso haben neofaschistische Gruppierungen Einfluss genommen auf Fußballfanclubs wie z.B. die Borussenfront und auf die Skinhead-Kultur. Schon 1983 gab Michael Kühnen seinen Anhängern von der ‚Aktionsfront Nationaler Sozialisten / Nationaler Aktivisten’ (ANS/NA) in seinem Rundbrief ‚Die innere Front’ Nr. 5, S. 11 den Auftrag, den Einfluss der Bewegung auf Skinheads, Fußballfans etc. auszudehnen. Gesagt – getan; es wurde probiert und hatte Erfolg. Mittlerweile ist die ANS/NA zwar verboten, die Rekrutierung in Kreisen der Fußballfans haben andere neofaschistische Organisationen, wie z.B. die FAP übernommen. Um aber eine antifaschistische Strategie in der Jugendarbeit entwickeln zu können, ist es notwendig zu klären, wie sich der Neofaschismus in der BRD entwickelt hat. Ebenso wichtig scheint es mir, zu untersuchen, welche Ideologie den neofaschistischen Gruppierungen zu Grunde liegt, wo die Unterschiede liegen und welches Erscheinungsbild bzw. welche Erscheinungsbilder hier zutage treten. Dem folgend ist erst einmal eine Definition des Begriffes ‚Neofaschismus’ nötig. Unter Berücksichtigung der historischen Entwicklung des Neofaschismus und der gesellschaftlichen Situation Jugendlicher soll probiert werden, eine antifaschistische Strategie für die Jugendarbeit zu entwickeln. Einige Beispiele sollen hier stellvertretend stehen für viele Projekt, die noch folgen mögen.