Thema dieses Buches sind Formen der Verwandlung der Filmâsthetik in die Kunstâsthetik in den Installationen von Shirin Neshat. Die Untersuchung fângt bei ihren ersten Fotografien der Serie WOMEN OF ALLAH an und reicht bis zu ihrer letzten Installationsreihe WOMEN WITHOUT MEN. Das KunststÂck, zuerst fÂrs Museum geschaffen, war die Grundlage fÂr ihren ersten Kinofilm unter dem gleichen Titel. Shirin Neshat orientiert sich in ihren Arbeiten an der Frauenliteratur aus dem persischen Raum wie Forough Farrokhzad und Shahrnush Parispur, Autorinnen, die aufgrund ihrer feministischen Werke verbannt wurden und ihr Land verlassen mussten. Neshat schâpft aus dem Reichtum der persischen Kultur und Geschichte und schafft somit eine neue Form des Kinos in der westlichen Welt, die Hamid Dabashi mit "accendet cinema" bezeichnet. Ausgangspunkt dieser Untersuchung war die Frage, unter welchen Bedingungen KÂnstler schaffen, die ihren Kulturkreis verlassen und sich in einer anderen Kultur einfinden. Bei Shirin Neshat war das der kulturelle Schock, den sie in ihrem eigenen Land nach einer 17-jâhrigen Abwesenheit erlebt hatte. Die Verânderungen nach der Revolution 1979 hinterlieÃĄen eindeutige Spuren: Verbote und Gebote, mit denen das persische Kânigreich in die Islamische Republik Iran umgewandelt wurde. Neshat entschied sich aufgrund dessen, fÂr ihre kÂnstlerische Laufbahn doch nach Amerika zurÂckzukehren, wo sie als Folge ihre Fotoserie WOMEN OF ALLAH schuf und schnell an Popularitât gewann. Die Studie beschâftigt sich mit der kÂnstlerischen und filmischen ÅŊsthetik, die sich durch die einzelnen Schaffensperioden der KÂnstlerin konstant durchzieht.