'Wörterbuch' von Jenny Erpenbeck. Eine Rezension. Inhalt, Figurenkonstellation, Motive und Symbole

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Rezension / Literaturbericht aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Deutsches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Dieser Text bietet eine Literaturrezension von Jenny Erpenbecks „Wörterbuch“ und befasst sich mit der Handlung, den Figuren, Sprache und Symbolismus der Textvorlage. Der Roman ist als Experiment der Textproduktion konzipiert worden und gleicht einer Collage mit Leerstellen, die vom Leser aufgefüllt werden müssen. Im weiteren Verlauf des Romans bildet sich ein Grundmuster ab, in dem das Bedrohliche zugespitzt und zu einem Klimax gesteigert wird, indem die Grausamkeiten des Militärregimes vom Vater als notwendig und unvermeidbar dargestellt und legitimiert werden. Die Tochter erweist sich als Ja-Sagerin, die diese Darstellungen ungefragt vom Vater übernimmt. Jenny Erpenbecks Figurenkonzeption beruht auf der Überzeugung von der grundsätzlichen Widersprüchlichkeit der Menschen. Ihre Figuren weisen eine ausgeprägte Dynamik auf, aber sie entwickeln sich nicht weiter, sondern fallen in alte Gewohnheiten zurück. Das gilt auch für die Ich-Erzählerin, die man mit ihrem zerrissenen Innenleben als Muster einer unzuverlässigen Erzählerfigur auffassen kann. Es gilt vor allem für die Adoptivmutter und den Adoptivvater sowie für den gesamten familiären Anhang. Sie oszillieren zwischen den Polen treusorgender Beschützerfiguren und unbarmherzigen Ordnungsfetischisten bzw. Zynikern, die die von ihnen mitverantworteten Grausamkeiten zu Wohltaten bzw. unvermeidlichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung umstilisieren. Den episodenhaft aufgebauten Roman durchzieht ein Netzwerk wiederkehrender, äußerst ambivalenter Motive und Symbole. Sie gliedern das komplexe Geschehen, indem sie Alltägliches und Vertrautes mit Ungewöhnlichem und Bedrohlichem verbinden. Zu den wichtigsten Beispielen zählen die Motive der Versteinerung, des Messers, der Milch sowie eine Reihe von dialektischen Gegensatzpaaren wie Licht – Dunkelheit und Ordnung – Unordnung. Diese und andere Motive und Symbole werden im Prisma der kindlichen Wahrnehmungen gebrochen. Daher wirken sie verzerrt bzw. überdimensioniert wie groteske Wesen in Zwergen- oder Riesengestalt.

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