Im Zentrum dieses Buches steht die Frage, welche Kompetenzen Kinder und Jugendliche mittels welcher grammatischer Inhalte erwerben können und sollen. Im Zuge der Kompetenzorientierung ist die in der Vergangenheit häufig sehr vehement hinterfragte Passung von Inhalten und Zielen des Grammatikunterrichts neu vorzunehmen. Diese Aufgabe und die damit verbundene Neukonzeption des Grammatikunterrichts prägte den grammatikdidaktischen Diskurs der letzten Jahre. Dabei scheint sich ein Paradigmenwechsel anzukündigen, der mit der Grenzziehung zwischen vorbegrifflichen grammatischen Kompetenzen bei der Sprachproduktion und rezeption einerseits und begrifflich zugänglichen, analytischen Grammatikkompetenzen andererseits verbunden ist. Der vorliegende Band dokumentiert die grammatikdidaktische Diskussion der Sektion "Vielfalt der Sprachreflexion" der Jahrestagung des Symposions Deutschdidaktik in Augsburg 2012, in der die Kompetenzbereiche, Kompetenzziele und Gegenstände im Sinne einer Zweiteilung des Feldes bearbeitet und weiter konturiert wurden.