Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 2,0, Universität Stuttgart (Institut für Sozialwissenschaften), Veranstaltung: Proseminar: Mehrheits- und konsensdemokratische Strukturen in westlichen Demokratien, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Wandel von Parteiensystemen beschäftigt die Politikwissenschaft seit nunmehr über zwei Jahrzehnten auf intensive Weise. Waren bis zu den siebziger Jahren hauptsächlich Thesen und Theorien zur Stabilität von Parteiensystemen aufgestellt worden, so setzte von nun an ein Paradigmenwechsel ein, der in der Politikwissenschaft seines gleichen sucht. Plötzlich war von Wertewandel, Transformationstheorie, Postmaterialismus, Dealignment, Realignment und ,,end of ideology" zu lesen und zu hören: Begriffe, mit denen kurz zuvor noch niemand etwas hätte anfangen können. Doch was versteht man genau unter diesen Bezeichnungen, welche Theorien verbergen sich hinter ihnen und was hat sich davon bis heute im Streit der Politikwissenschaft halten können? Wie können wir die Aussagefähigkeit der Theorien testen, welche Indikatoren dienen hier als Maßstäbe und in welchen Ländern kommen wir hiermit zu welchen Ergebnissen? Seit der letzten Bundestagswahl beschäftigt ein weiteres Thema die Parteiensystemforschung: mit Bündnis 90 / Die Grünen ist zum ersten Mal eine Partei in der Bundesregierung vertreten, die bisher klar zur neuen, postmaterialistischen Bewegung gezählt wurde. Die Postmaterialismus-Theorie scheint also zumindest in Deutschland nicht vollkommen aus der Luft gegriffen zu sein. Doch wie verhält es sich mit dem Wandel der Parteiensysteme in anderen Ländern? Sind überall ähnliche Bewegungen und Entwicklungen zu beobachten wie in Deutschland? Oder haben die verschiedenen Theorien nur länderspezifische Bedeutung und Gültigkeit? Diese Arbeit soll einen Versuch darstellen, den eben genannten Fragen anhand eines Vergleichs verschiedener Forschungsergebnisse auf den Grund zu gehen.
Politik & Peristiwa Semasa