Zu den Grundlagen osmanischer Herrschaft auf dem Balkan

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar: Die Türkei und Europa, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 6. 10. 2004 empfahl die Europäische Kommission die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Türkei; eine Entscheidung die in der Republik Atatürks für Erleichterung sorgte, von vielen Politikern und einem nicht zu unterschätzenden Teil der Bevölkerung der 25 bisherigen EU-Staaten jedoch skeptisch bis ablehnend zur Kenntnis genommen wird. Man solle sich doch auf die gemeinsamen christlichen Traditionen besinnen, die durch den Beitritt eines muslimischen Landes zur Union verwässert würden. Die kulturellen Unterschiede machten eine wirksame Zusammenarbeit unmöglich und überhaupt sei die politische Kultur eine ganz andere, denn von Rousseau oder Montesquieu habe man in Anatolien nicht viel mitbekommen. Ist die Türkei nun also ein Teil Europas, oder nicht? Und wie definiert man Europa? Niemand möchte bestreiten, dass sich diesem Begriff ganz spezifische Merkmale, oft auch Klischees, zuordnen lassen, die durch die Medienlandschaft oder auch einfach den Volksmund hinreichend Verbreitung gefunden haben. So wird man ein Café in Wien oder Budapest eindeutig als europäische Institution ersten Ranges betiteln können. Der duftende Apfelstrudel, die Wiener Kaffeehausatmosphäre, Palatschinken und Paprika: Man zeige mir bitte das Reisebüro, das nicht mit Hilfe dieser Stereotypen für Österreich oder Ungarn - eben für Europa wirbt. Und woran denken wir, sobald uns das Wort ‚Holland’ zu Ohren kommt? An Tulpen? Ist das Europa? Oder was ist mit preußischer Militärmusik und altdeutschem Kuchen aus dem Gugelhupf, wie ihn, laut Werbung, Oma immer gebacken hat? Manifestiert sich hier die Alte Welt? In der Tat glaube ich eben eine Reihe von Stereotypen aufgezählt zu haben, die man jenseits des Atlantik und auch im Fernen Osten - in Japan und China - sofort mit Europa verbinden wird. Doch wem verdankt unser Kontinent diese von der heutigen Tourismusindustrie instrumentalisierten Segnungen? Kaffee, Strudel, Palatschinken, Paprika, Tulpen. Militärmusik und Gugelhupf sind nicht deutsch, ungarisch oder holländisch - sie sind türkisch. Ohne die Expansion des Osmanischen Reiches - einer territorialen und kulturellen Expansion wie man sie in der Weltgeschichte nicht oft erleben konnte - wären all diese Dinge den Europäern fremd geblieben; hätten sich nie als ‚ureuropäisch’ im kollektiven Bewusstsein der Menschheit festsetzen können. Die europäische Kultur wäre also ohne die osmanische Expansion eine andere. [...]

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