Antonina Lakner zeigt, wie de Mendelssohn kurz nach dem Zweiten Weltkrieg als Übersetzer zwischen den ehemaligen Feinden agiert. Besonders deutlich wird das an seinen Übersetzungen von Hermann Kasacks Stadt hinter dem Strom und von Paul Weymars Biografie Konrad Adenauer, an der de Mendelssohn selbst als anonymer Co-Autor mitgewirkt hat. Übersetzungsanalysen und qualitative Inhaltsanalysen, ergänzt um weitere Ansätze, sowie eine Korrelation der Ergebnisse mit Hintergrundmaterial, biographischen Daten und zeitgenössischen Fremdsichten ermöglichen Aussagen zur Sicht des Übersetzers auf seine Aufgabe, seine Rolle und seine Identität zwischen den Gesellschaften.