Keller als phantastischer Realist - Die Märchensymbolik in Gottfried Kellers Novelle "Pankraz der Schmoller"

· GRIN Verlag
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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Novelle „Pankraz der Schmoller“ von Gottfried Keller, als erste Geschichte des Novellen – Zyklus „Die Leute von Seldwyla“ 1856 erschienen, lässt sich in ihrer Intension und Bedeutung schwer fassen. Von den vielfältigen Möglichkeiten, sich der Novelle zu nähern und sie für sich zu begreifen, wird hier versucht, die Märchensymbolik der Novelle zu erkennen und auch zu entschlüsseln: Die auffälligen Verweise und Verwandtschaften der Novelle zu der Märchengattung sind sicher nicht unbeabsichtigt. Sowohl der Erzählstil als auch die Verwendung der Zahlen - die sich jedoch vor allem auf den Beginn der Geschichte konzentrieren - sind Indizien für einen dem Autor nicht nur bekannte, sondern möglicherweise auch bewusste Verwendung von Märchenelementen, die eine bewusste oder unbewusste Verbindung schaffen, deren Ursache herausgefunden werden soll. Hierbei bietet sich ein Vergleich mit den "Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm – die durch ihre Sammlung den Begriff 'Märchen' in ihrer gewohnten Form erstmalig definierten und prägten - sowie mit der ebenfalls dem 'Seldwyla – Zyklus' entstammenden Novelle „Spiegel das Kätzchen“ an, da diese Novelle ein von Keller geschriebenes Märchen ist. Gerade im Vergleich mit diesem Märchen lässt sich deutlich nachvollziehen, inwieweit „Pankraz der Schmoller“ von Märchenelementen durchdrungen ist. Die Problematik, sich Kellers Werk durch die Parallelen zur Märchenstruktur zu nähern, ist bekannt: Theo Loosli, Theo (Fabulierkunst und Defiguration, S. 378) schrieb: „Häufig tauchen Topoi aus dem Märchen, aus volkstümlicher Literatur, aus Romanzen und Heftchenromanen auf: Es bleibt unsicher, ob dieser bunte Lesestoff parodiert wird, oder ob er als anbiedernder, verharmlosender Erwartungshorizont weiterwirkt. Keller wird somit zu einem erstaunlich vielschichtigen Erzähler. Er liebt Anspielungen, er bewegt sich mit seiner Auffassung der 'Dialektik der Kulturbewegung' durchaus im selbstreflexiven Bereich der Intertextualität, aber er kann auch sehr selbstsicher und naiv wirken. Immer wieder ergötzt er sich zum Beispiel an Detailbeschreibungen.“ Dennoch ist die hier angewendete Methode wirksam, da gerade durch die Präsenz oder auch Nicht – Präsenz von bestimmten Elementen der Stoff an sich fassbarer wird. „Pankraz der Schmoller“ wurde noch nicht unter dem Aspekt der Märchenhaftigkeit untersucht. Sicherlich wird daher mit dieser Arbeit ein neuer Blickpunkt auf dieses Werk gegeben.

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