Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Musikwissenschaft, Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Proseminar: Theorie und Geschichte der Stimme II , 19 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: [...]Diese Arbeit soll sich daher in einem ersten Teil der Betrachtung von Primärquellen widmen, welche die Frage nach der Ästhetik der Stimme behandeln. Außerdem soll sie einen historischen Einblick gewähren, in wie weit sich diese Forderungen auf das deutsche Musikleben zur Zeit Wagners ausgewirkt haben mit Hinblick auf die von ihm geforderte Einrichtung einer Musikschule zur Etablierung eines neuen deutschen Gesangstils und soll die Zeit der Bayreuther Festspiele nach seinem Tode betrachten. Zusätzlich wird der Blick auf drei Sänger gerichtet, welche für die Arbeit Wagners wichtige Bedeutung hatten und an denen sich auch seine ästhetischen Forderungen orientieren. In einem zweiten Teil widmet sich diese Arbeit der Frage, in wie weit die Forderungen des Komponisten Wagners praktisch - für uns nachvollziehbar - umgesetzt worden sind. Hierzu werden sechs ausgewählte Interpretationen des Liebestodes aus dem Musikdrama ‚Tristan und Isolde’ hinsichtlich stimmtechnischer und dramatischer Gestaltung untersucht, die durch Tonaufnahmen dokumentiert wurden. Die Analyse widmet sich der Betrachtung dieser Aufnahmen. Das Resultat der Analyse wird dann in einem abschließenden dritten Teil ausgewertet. Dieser Abschnitt stellt sich darüber hinaus die finale Frage, warum es bis heute schwierig erscheint, geeignete Wagnersänger zu finden. Zur Methode der Analyse ist zu bedenken, dass es sich bei Tonaufnahmen immer nur um Momentaufnahmen einer Interpretation als Mitschnitt einer Bühnenaufführung oder eines künstlerischen Prozesses im Tonstudio handelt und diese Betrachtung in keiner Weise Rückschlüsse auf den Wagnergesang der jeweiligen Zeit, aus der die Aufnahmen stammen, gezogen werden können. Diese Methode ist natürlich subjektiv belastet, aber für uns in der Retrospektive die einzige Möglichkeit komparatistisch tätig zu werden, wenn wir uns nicht auf die ohnehin subjektiven Schilderungen von „Ohrenzeugen“ verlassen wollen. Nichts desto trotz wird in dieser Arbeit eine Beurteilung der Frage angestrebt, welche der betrachteten Tonaufnahmen den Forderungen Wagners am ehesten gerecht werden kann, oder ob seine Maxime unerreichte Utopie sind.