Jakob Beringer, Vikar und Inhaber einer Viertelpfründe am Speyerer Dom, gab 1526 sein Neues Testament in Straßburg in Druck. 1529 erschien die zweite, 1532 die dritte Auflage. Statt die Evangelien in ihrer vierfachen Gestalt wiederzugeben, komponierte er eine Evangelienharmonie. Sie dokumentiert den Versuch, das seit dem 2. Jahrhundert diskutierte und immer noch unbewältigte Problem der Ähnlichkeiten und Widersprüche in den Evangelien zu lösen. Beringer sieht die Lösung in der Verflechtung ausgesprochen vieler Berichte der Evangelien und in der Zusammenstellung der Varianten. Die Evangelienharmonie wird hier erstmals allgemein zugänglich gemacht und in einer Ausgabe präsentiert, die nicht nur alle drei Auflagen berücksichtigt, sondern auch detailliert nachweist, daß die geläufige Behauptung, Beringer habe Luthers Übersetzung des Neuen Testaments übernommen, zu revidieren ist.