Spieltheoretische Betrachtung der Verhandlungen der Berliner Kongo-Konferenz 1884/85

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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Berliner Kongokonferenz von 1884/85 prägte die Geschichte Afrikas tiefgreifend. Innerhalb der folgenden 20 Jahre kam es zur vollständigen Aufteilung des Kontinents unter die europäischen Mächte. Das eigentliche Ziel der Konferenz war lediglich die Aufteilung des Kongobeckens. Das hier erarbeitete Prinzip der "effektiven Inbesitznahme" von Kolonien stellte den ersten völkerrechtlichen Akt dieser Art dar und beschleunigte die afrikanische Aufteilung immens. Im Ergebnis der Konferenz erhielt das bis dahin nicht zur großen europäischen Bühne gehörende Belgien, genauer ihr König Leopold II., den Kongo als Privatkolonie. Dieser führte bis 1908 einzigartige Gräueltaten im Kongo durch bei denen geschätzte 10 Millionen Menschen ihr Leben verloren. Warum erhielt grad der auf der internationalen Bühne eher unbedeutende belgische König das wertvollste und begehrteste Stück Land in Afrika? Um die Verhandlungen zu analysieren, die zu diesem Ergenbis führten, wird in der vorliegenden Arbeit die Spieltheorie angewandt. Mit dieser ursprünglich aus der Wirtschaftswissenschaft kommenden Theorie wird mittlerweile auch in Fachbereichen, wie der Soziologie oder Politik gearbeitet. Mit diesem Modell lassen sich gesellschaftliche Interaktionssysteme und die in ihnen angewandten Strategien untersuchen. Dabei ist das Wort „Spiel“ wörtlich zu nehmen. Jeder Beteiligte im System ist ein Spieler, der auf seinen Maximalgewinn ausgerichtet ist. Dieser errechnet sich aus den Handlungen der einzelnen Teilnehmer. In den Wirtschaftswissenschaften geht es hauptsächlich um monetäre Gewinne, während diese in der Politikwissenschaft eher abstrakter sind. Vor Verhandlungen kann der Spieler mit Hilfe der Spieltheorie untersuchen, welche Möglichkeiten er und sein(e) Gegenspieler haben und welche Antwortmöglichkeit auf die Strategien der anderen die für ihn beste ist. So lässt sich im Nachhinein untersuchen, ob die Spieler ihr Maximum erreicht haben. Ist dies nicht der Fall, lässt sich prüfen, was dieser falsch gemacht hat und welche Alternativen besser für ihn gewesen wären. In der folgenden Ausarbeitung wird die Spieltheorie auf die Berliner Kongo-Konferenz angewendet; dabei wird untersucht, welche Staaten ihr Maximalziel erreichten und welche Strategien sie dafür verwendeten. Ist die Übergabe des gesamten Kongobeckens an König Leopold II. die beste Lösung für die europäischen Großmächte gewesen oder lassen sich grobe Verhandlungsfehler nachweisen?

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