Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, Fachhochschule Worms (BWL EBM), Sprache: Deutsch, Abstract: Heutige Unternehmen müssen um ihre Anerkennung bei der Bevölkerung fürchten. Mehr als die Hälfte der Deutschen schenken ihnen kein Vertrauen mehr (Noelle- Neumann: Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 1993, Bd. 9, S. 545). Sie sind skeptisch, ob Technik und Fortschritt einer modernen Gesellschaft ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen Rechnung trägt. Seitdem wird in den Chefetagen großer Unternehmen darüber nachgedacht, wie man einer soziopolitischen Vertrauenskrise begegnen kann. Grundlage dieser Einsicht ist auch, dass selbst erfolgsversprechende Produkt/Markt-Strategien innerhalb kürzester Zeit zum Scheitern gebracht werden können. Dabei geht es auch um den Aufbau strategischer Erfolgspotentiale zur Sicherung langfristiger Wettbewerbsvorteile. Vor diesem Hintergrund gewinnt das Issue Management, d. h. die systematische Beobachtung, Analyse und strategische Beeinflussung der öffentlichen Kommunikation für politische Organisationen und Unternehmen an Bedeutung (Eisenegger: Issue Monitoring - Ein Beitrag zur methodischen Fundierung des Issue Managements, Dissertationsprojekt, Forschungsbereich Öffentlichkeit und Gesellschaft - fög der Universität Zürich, S. 1) Issues-Management wird im Rahmen der PR-Literatur in erster Linie im Zusammenhang mit Krisenkommunikation (Grunig, 1992, S. 13), Agenda Setting und Framing (Bridges/ Nelson, 2000, S. 95-116) gebracht, doch ist es keine einmalige Maßnahme, um Krisenereignisse von einem Unternehmen oder einer Organisation abzuwenden. Issues- Management, zu deutsch auch als Themenmanagement bezeichnet, dient dabei als strategisch geleiteter Prozess zur Steuerung der Meinungsbildung. Dabei geht es darum, frühzeitig Einfluss auf die öffentliche Diskussion zu nehmen, um Krisen vorzubeugen und positive Stimmung für ein Unternehmen zu verbreiten. Im Rahmen des Issues-Managements werden frühzeitig diejenigen Themen identifiziert, die für ein Unternehmen relevant sind, da sie mit ihrem Handeln diese Themen berühren oder mit ihnen in Verbindung gebracht werden. Erfolg und Misserfolg von Unternehmen und Organisationen hängen entscheidend von Bekanntheitsgrad und Image ab, sowie von den Standpunkten und den Verlautbarungen von Informationen in der öffentlichen Diskussion. Die Öffentlichkeit setzt sich dabei aus so genannten Meinungsträgern, die auch als Stakeholders oder als Anspruchsgruppen bezeichnet werden, zusammen.