In den vergangenen Jahren hat die Spanienforschung eine ganze Reihe von Entdeckungen und Neubewertungen hervorgebracht. Im deutschen Sprachraum sind diese aber bisher kaum wahrgenommen worden. Die Gründe dafür liegen in den im Norden Europas verbreiteten Stereotypen über den katholischen Süden, die teilweise noch immer auf die anti-spanische „Schwarze Legende“ zurückgreifen.
Die Autoren dieses Bandes wollen solche Stereotype nicht nur dekonstruieren, sondern versuchen zugleich, mit dem aktuellen Konzept von Ambiguität – der kalkulierten Mehrdeutigkeit – eine alternative Sichtweise aufzuzeigen. Zwischen den chronologischen Polen von El Greco und Salvador Dalí behandeln sie in interdisziplinären Beiträgen diverse Gattungen der Malerei sowie Strategien der (Selbst-)Inszenierung und soziale Hintergründe künstlerischer Produktion.